
Am 10. Februar 2025 ist das Segelschulschiff Gorch Fock der Deutschen Marine von Kiel aus zu seiner 182. Ausbildungsfahrt ins Ausland in See gestochen. Eigentlich sollte die Gorch Fock auf Madeira Station machen. Doch da die portugiesische Marine dort keinen geeigneten Platz im Hafen zur Verfügung stellen konnte, musste kurzfristig eine alternative Route gefunden werden, die zum einen günstige Windbedingungen bot und zum anderen in einem Hafen endete, in dem die geplante Ausbildung der rund 80 neu einzuschiffenden Kadetten stattfinden konnte.
Dank der Unterstützung des deutschen Konsulats auf Gran Canaria und dessen guten Kontakten zum dortigen Marinestützpunkt konnte die Gorch Foch den militärischen Teil des Hafens von Las Palmas anlaufen.
Dort fand am Abend des 01.04.2025 ein Empfang an Bord des Schiffes statt, zum dem zahlreiche Repräsentanten aus Militär, Politik, Wirtschaft und Medien, darunter der amtierende und der ehemalige Honorarkonsul für Fuerteventura und Lanzarote, Dr. Norbert Kuner und Dr. Roland Mager, geladen waren.
Der Kommandant, Fregattenkapitän Elmar Bornkessel, und der Konsul der Bundesrepublik Deutschland auf Gran Canaria, Ralf Reuter, begrüßten die anwesenden Gäste.

Am Morgen des 03. April 2025 fand eine Führung für Vertreter der Presse an Bord der Gorch Fock statt.
Konsul Reuter bedauerte, dass kein „Tag der offenen Tür“ auf der Gorch Fock stattfinden kann. Dies liegt daran, dass der Zugang zum Militärgelände des Marinehafens, in dem die Gorch Foch festgemacht hat, nur unter sehr strengen Auflagen betreten werden darf.

Erste Erfahrungen auf See für zukünftige Marineoffiziere
Rund 250 angehende Marineoffiziere sammeln während der aktuellen Reise an Bord des Segelschulschiffs ihre ersten praktischen Erfahrungen im Rahmen ihrer maritimen Grundausbildung. Unter den Kadetten befinden sich auch Teilnehmende aus Kamerun, Tunesien, Kolumbien, dem Senegal, Togo, Ghana, der Republik Korea und dem Irak.
An Bord erwerben die Kursteilnehmer grundlegende nautische Kenntnisse und werden dabei intensiv an die Bedeutung von Teamarbeit und Kameradschaft herangeführt. Diese praktischen Erfahrungen auf See bilden das Fundament, bevor die Kadetten an den Universitäten der Bundeswehr in Hamburg und München ihr akademisches Studium beginnen.
„Neben den Ausbildungszielen möchten wir auch positive Erfahrungen mit der Seefahrt vermitteln. Es wäre großartig, wenn alle die Freude am Segeln und die Kameradschaft erleben könnten. Wenn uns das gelingt und alle gesund zurückkehren, war es eine erfolgreiche Reise“, so der Kommandant.
Auf der Anreise nach Gran Canaria konnten die Kadetten bereits „ordentliche Bedingungen“ auf See erleben mit Böen von 50 bis 55 Knoten und 8,5 Meter hohen Wellen.
Die nächsten Ziele der Route führen die Offiziersanwärter auf die Azoren und die Shetland-Inseln. Die Reise endet am 25. Juni 2025 zur Kieler Woche.
Schiffsdesign anno 1933
Die Gorch Foch gehört als Segelschulschiff nicht zu den Verbänden der Flotte, sondern untersteht der Marineschule Mürwik direkt.
Die Gorch Foch wurde 1958, basierend auf einem Design aus dem Jahr 1933, in Hamburg gebaut, und 2016 bis 2021 komplett restauriert.
Die „Gorch Fock“ der Deutschen Marine zählt zu einer Klasse von ehemals sechs Schulschiffen gleichen Typs. Ihre fünf Schwestern sind deutlich älter als sie. Die „Gorch Fock“ I, gebaut 1933, liegt als Museumsschiff im Stralsunder Hafen.
Drei weitere Schwestern sind immer noch im aktiven Dienst. Die „Eagle“ der US-Küstenwache zum Beispiel ist 1936 vom Stapel gelaufen, die „Sagres“ der portugiesischen Marine 1937 und die „Mircea“ der rumänischen Marine 1938. Das sechste Schiff, gebaut 1939, wurde kriegsbedingt nicht mehr in Dienst gestellt.
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