
Wer auf den Kanarischen Inseln eine Immobilie als Ferienwohnung vermieten möchte, muss immer strengere gesetzliche Vorschriften einhalten. Der Verein der kanarischen Ferienwohnungsvermieter (ASCAV) warnt vor einer „Verfolgung der kleinen Eigentümer“ und sieht hinter den jüngsten Gesetzgebungsinitiativen der kanarische Regierung die Absicht, die Ferienwohnungen so weit wie möglich zu eliminieren. Weiterhin sagt der Verein voraus, dass kleine Eigentümer immer weniger in der Lage sein werden, die ausufernd komplizierten Regelungen zu überblicken und einzuhalten, sodass es am Markt für Ferienvermietung auf den Kanaren zu einer immer stärkeren Konzentration einiger weniger Großanbieter kommen wird, hinter denen dann möglicherweise dieselbe Hotellobby stehen wird, die jetzt Druck auf die Regierung ausübt, um die Gesetzgebung in ihrem Sinne zu verschärfen.
Zusammenarbeit mit Kanarischer Polizei für schärfere Kontrollen
Mitte April 2025 hat die kanarische Regierung eine neue Vereinbarung zwischen ihrer Tourismusbehörde (Consejería de Turismo) und der Policía Canaria (Kanarische Polizei) veröffentlicht, die eine verstärkte Zusammenarbeit beider Behörden bei der Inspektion, Kontrolle und Überwachung der touristischen Vermietung auf den Inseln vorsieht. Ziel ist es, die Einhaltung der geltenden Vorschriften sicherzustellen und illegale Vermietungen zu unterbinden.
Hintergrund: Neue gesetzliche Anforderungen
Seit dem 2. Januar 2025 ist das Königliche Dekret 1312/2024 in Kraft, das Vermieter von Ferienunterkünften verpflichtet, eine Kennnummer im zentralen Vermietungsregister zu beantragen. Diese Nummer muss spätestens bis zum 2. Juli 2025 vorliegen, andernfalls dürfen die Unterkünfte nicht mehr über Plattformen wie Airbnb oder Booking.com angeboten werden. Zudem müssen Vermieter über eine offizielle Anmeldung zur Vermietung als Ferienwohnung (VV) verfügen und ihre Unterkünfte sowie Gästedaten auf der Plattform SES Hospedajes des Innenministeriums registrieren.
Außerdem befindet sich ein neues Gesetz zur Regulierung der Ferienvermietung auf den Kanaren im Gesetzgebungsverfahren, das weitere, erhebliche Einschränkungen mit sich bringen wird und deren Einhaltung auch überwacht werden will.
Konsequenzen für Vermieter
Die neue Vereinbarung ermöglicht es der Policía Canaria, gemeinsam mit der Tourismusbehörde gezielte Kontrollen durchzuführen, um die Einhaltung der Vorschriften zu überprüfen. Vermieter, die ihre Unterkünfte ohne die erforderliche Registrierung oder Anmeldung anbieten, müssen mit empfindlichen Geldbußen rechnen.
Die Maßnahmen stoßen bei Vermieterverbänden auf Kritik. Die Kanarische Vereinigung für Ferienvermietung (ASCAV) warnt davor, dass viele kanarische Familien ihre Einkommensquelle verlieren könnten. Nach Angaben des Verbands sind über 70.000 Familien von der Ferienvermietung abhängig, die mehr als 1,5 Milliarden Euro zum lokalen Wirtschaftskreislauf beiträgt.
Fazit
Die neue Vereinbarung zwischen der Tourismusbehörde und der Polizei markiert einen weiteren Schritt in der Regulierung der Ferienvermietung auf den Kanarischen Inseln. Vermieter sollten sich dringend mit den neuen Anforderungen vertraut machen und die notwendigen Registrierungen und Lizenzen beantragen, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
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