Touristin meldet verletzte Meeresschildkröte auf Fuerteventura

Meeresschildkröte-verheddert

Dank des Hinweises einer aufmerksamen Touristin konnte am Morgen des 21. März 2025 eine schwer verletzte Meeresschildkröte an der Playa de Bajo del Mejillón im Norden von Fuerteventura gerettet werden. Der Vorfall zeigt einmal mehr die dramatischen Folgen der Meeresverschmutzung durch Plastikmüll.

Die Touristin alarmierte die Umweltguides der Umweltabteilung („Concejalía de Medio Ambiente“) der Gemeinde La Oliva.

Sie hatte die Schildkröte in einem Gezeitentümpel vorgefunden. Das hilflose Tier einer großen Menge Plastik verheddert – ein Teil davon hatte sich sogar in seinem Maul verfangen.

Erste Hilfe durch Umweltguides

Die herbeigerufenen Umweltguides handelten umgehend: Sie befreiten die Schildkröte behutsam von den großen Plastikteilen, die ihren Körper umschlossen, verzichteten jedoch darauf, das Plastik aus dem Maul zu entfernen, um innere Verletzungen zu vermeiden. Zudem stellten sie fest, dass das Tier eine ernsthafte Verletzung an der linken Flosse aufwies, die bereits erste Anzeichen von Nekrose zeigte.

Schildkroete Corralejo Fuerteventura
Wenn die Flosse abgeschnürt ist, darf das Plastik auf keinen Fall entfernt werden, denn sonst droht eine Blutvergiftung

Rettungseinsatz durch Umweltbehörden

Nach der Erstversorgung verständigten die Guides umgehend die Notrufnummer 112. Innerhalb von 40 Minuten meldete sich die Umweltbehörde der Inselregierung, um die weiteren Schritte zu koordinieren. Die Schildkröte wurde daraufhin von der biologischen Station übernommen, wo sie weiter medizinisch untersucht und betreut wird.

Wichtige Verhaltensregeln bei einem Fund von Meerestieren

Fälle wie dieser zeigen, wie wichtig es ist, in solchen Situationen richtig zu handeln. Die Umweltbehörden erinnern daran, dass bei einem Fund eines gestrandeten oder in Not geratenen Meerestiers bestimmte Schritte befolgt werden sollten:

Notruf absetzen: Sofort die 112 anrufen und den genauen Standort sowie den Zustand des Tieres melden.

Plastik und Netze nur vorsichtig entfernen: Falls das Tier von großen Plastikobjekten umgeben ist, sollten diese vorsichtig gelöst werden, aber nicht aus dem Maul entfernt werden, da dies innere Verletzungen verursachen kann.

Nicht eigenmächtig handeln: tief einschneidende Netze oder Fremdkörper sollten auf keinen Fall entfernt werden, um weitere Schäden zu vermeiden. Wenn Giftstoffe aus nekrotisierendem Gewebe von abgeschnürten Gliedmaßen plötzlich in die Blutbahn ausströmen, kann dies zu einem Schock oder einer Sepsis (Blutvergiftung) führe.
Tier geschützt lagern: Schildkröten sollten an einem kühlen und feuchten Ort gelagert werden, bis Experten eintreffen.

Hier findet Ihr weitere Infos für die Erste Hilfe bei verletzten Meeresschildkröten.

Ein Umweltproblem mit weitreichenden Folgen

Der Fall der geretteten Meeresschildkröte ist kein Einzelfall. Plastikmüll in den Weltmeeren stellt auch in den Gewässern vor Fuerteventura eine massive Bedrohung für die Meeresfauna dar.

Um das Überleben der Meeresbewohner zu sichern, sind nachhaltige Maßnahmen zur Reduzierung von Plastikmüll dringend erforderlich. Dazu gehören sowohl gesetzliche Regelungen als auch die Mithilfe der Bevölkerung durch bewussten Konsum und ordnungsgemäße Entsorgung von Abfall.

Der erfolgreiche Rettungseinsatz an der Playa de Bajo del Mejillón zeigt jedoch, dass durch schnelles und besonnenes Handeln Leben gerettet werden können. Dank des Engagements der Urlauberin, der Umweltguides und der Behörden konnte die Schildkröte eine zweite Chance erhalten.

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