Pilotprojekt zur Entfernung von 150 Exemplaren des invasiven Seidenbaums auf Fuerteventura

Kampagne-Seidenbaum-calotropis-Fuerteventura

Eine der Aufgaben der Umweltabteilung der Inselregierung von Fuerteventura (Cabildo)
ist die permanente Kontrolle invasiver exotischer Pflanzen- und Tierarten, die die heimischen Ökosysteme der Insel verändern oder gar gefährden.

Das Atlashörnchen, der Mönchssittich, der Halsbandsittich und der Rußbülbül gehören zu den tierischen Invasoren.

Die Liste der invasiven Arten aus dem Reich der Pflanzen, deren Ausbreitung auf Fuerteventura gefürchtet wird, ist noch länger. Das Schilfrohr, das Lampenputzergras, der Blaugrüne Tabak, die Mimose, Rizinus und der Oscher sind nur einige Beispiele.

Maßnahmen zur Bekämpfung invasiver Arten sind meist sehr schwierig und wenig Erfolg versprechend, vor allem dann, wenn eine Art erst einmal ein kritisches Ausmaß der Besiedelung überschritten hat. So wären Versuche, das Atlashörnchen auf Fuerteventura auszumerzen, vermutlich zum Scheitern verurteilt, weshalb den Behörden nur die Hoffnung bleibt, die Ausbreitung auf andere Inseln zu vermeiden, wo die Nager noch weitaus größeren Schaden anrichten könnten.

Im Rahmen dieser ständigen Bemühungen hat das Cabildo Mitte Januar 2025 ein Pilotprojekt zur Reduzierung der invasiven Pflanze Calotropis procera (Spanisch „árbol de la seda“ = “Seidenbaum“; Deutsch: Oscher oder Fettblattbaum) im Barranco von Pozo Negro gestartet. Dies teilte das Cabildo am 15. Januar 2025 in einer einer Pressenote mit.

Oscher Fettblattbaum Blueten
Blüten des giftigen Oscher

Der Oscher erreicht eine Höhe von über 4 Metern und ist ursprünglich von den Wüstengebieten der Westsahara und Marroko bis nach Pakistan, Afghanistan und Indien verbreitet.

Das Hauptverbreitungsgebiet der hochgiftigen Pflanze auf Fuerteventura ist der Südosten der Insel, vor allem bei Pozo Negro, Giniginamar, Gran Tarajal, Juan Gopar, Marcos Sánches und La Lajita. Doch auch auf der Jandía-Halbinsel breitet sich der Oscher immer weiter aus.

Beseitigung von 150 Pflanzen geplant

Im Rahmen des Pilotprojekts will das Cabildo rund 150 Exemplare des Fettblattbaums in der Nähe von Pozo Negro beseitigen.

Das Cabildo erklärte, dass die Arbeiten zur Eindämmung dieser invasiven Pflanzenart als Pilotprojekt dienen und die Grundlage für eine Ausweitung der Kampagne auf andere betroffene Gebiete bilden sollen.

Ziele der Maßnahme

Das Projekt ist Teil des Programms „Fuerteventura, schön von Natur aus“, das vom Cabildo in Zusammenarbeit mit Gesplan durchgeführt wird. Ziel ist es, die heimischen Arten und deren Lebensräume zu schützen, die Ausbreitung invasiver Arten wie Calotropis procera zu verhindern und die landschaftliche Attraktivität sowie den ökologischen Wert des Barranco de Pozo Negro zu erhöhen.

Zu den Maßnahmen gehören manuelle und mechanische Methoden zur Entfernung der Pflanzen, der Einsatz von lichtundurchlässigen Folien zur Vermeidung von Neuaustrieb sowie die hermetische Sammlung von Früchten, um die Samenverbreitung zu verhindern. Die Abfälle werden in dafür zugelassenen Einrichtungen fachgerecht entsorgt.

Schutzgebiet von besonderer Bedeutung

Die Arbeiten finden im Barranco de Pozo Negro im Gemeindegebiet von Antigua statt. Dieser Bereich gehört zum Landschaftsschutzgebiet Malpaís Grande und umfasst ZEC- und ZEPA-Zonen (Vogelschutzgebiete) mit hohem ökologischen Wert.

Die Entfernung der Calotropis procera erfolgt im Einklang mit dem Königlichen Dekret 630/2013 und den Vorschriften zum Schutz von Flora und Fauna.

Das Projekt ist Teil eines umfassenden Maßnahmenplans, der über 15 Monate von 2024 bis 2025 läuft. In diesem Zeitraum werden vier Millionen Euro in etwa 100 kleinere Umweltprojekte investiert, die direkt zur Erhaltung der Natur, zur Verbesserung der Lebensqualität der Bewohner und zur positiven Wahrnehmung durch Besucher beitragen.

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