Das Allgemeine Krankenhaus von Fuerteventura, das dem Kanarischen Gesundheitsdienst (SCS) untersteht, hat mit der erfolgreichen Durchführung der ersten Operation zur Unschädlichmachung eines Bauchaortenaneurysmas auf der Insel nach eigenen Angeben „einen Meilenstein in der medizinischen Geschichte Fuerteventuras gesetzt“.
Die Operation wurde kürzlich bei einem auf Fuerteventura lebenden Patienten durchgeführt, wodurch eine Verlegung des Patienten nach Gran Canaria vermieden werden konnte. Der Eingriff bestand in der minimalinvasiven endovaskulären Behandlung des Aneurysmas, wodurch das Risiko von Komplikationen gesenkt und eine schnellere Genesung ermöglicht wurde.
Die Krankenhausleitung hob die Bedeutung dieses Fortschritts hervor, da er nicht nur das medizinische Angebot erweitert, sondern auch eine erhebliche Erleichterung für Patientinnen und Patienten sowie deren Familien darstellt, die nun Zugang zu hochmodernen Behandlungsmethoden haben, ohne die Insel verlassen zu müssen.
Der Eingriff wurde von einem multidisziplinären Team aus Gefäßchirurgen, Anästhesisten und spezialisiertem Personal durchgeführt, das fortschrittliche Technologien nutzte, um diese Erkrankung erfolgreich zu behandeln.
Anstieg ambulanter Sprechstunden und chirurgischer Eingriffe
Dieser Meilenstein wurde durch die intensivierte Zusammenarbeit mit der Abteilung für Gefäßchirurgie des Universitätskrankenhauses „Hospital Insular de Gran Canaria“ ermöglicht.
Die Abteilung verzeichnete in den letzten Jahren sowohl bei den ambulanten Sprechstunden als auch bei den chirurgischen Eingriffen auf Fuerteventura ein bemerkenswertes Wachstum. Im Jahr 2024 erreichte die Zahl der ambulanten Sprechstunden 1.431, verglichen mit 799 im Jahr 2023, was einem Anstieg von 79,10 Prozent entspricht.
Auch die chirurgischen Eingriffe nahmen erheblich zu, von 128 im Jahr 2023 auf 180 im Jahr 2024, was einem Wachstum von 40,63 Prozent entspricht. Besonders auffällig ist der Anstieg hochkomplexer Operationen, die eine Hospitalisierung des Patienten erfordern – von 16 im Jahr 2023 auf 49 im Jahr 2024, was einem Anstieg von 206,25 Prozent entspricht.
Diese Entwicklung spiegelt nicht nur das Engagement des medizinischen Teams wider, sondern auch die Verbesserung der Infrastruktur und der verfügbaren Ressourcen im Krankenhaus von Fuerteventura. Dadurch wird es in Zukunft möglich sein, weitere hochspezialisierte Eingriffe auf der Insel durchzuführen.
Bauchaortenaneurysma
Ein Bauchaortenaneurysma ist eine abnorme Erweiterung der Hauptschlagader im Bauchraum. Unbehandelt kann es zu einer Ruptur mit potenziell tödlichen Folgen kommen.
Die Möglichkeit, diesen Eingriff direkt auf Fuerteventura durchzuführen, gewährleistet eine schnelle, effektive und qualitativ hochwertige Versorgung. Zudem stärkt sie die Fähigkeit des lokalen Gesundheitssystems, komplexe Krankheitsbilder zu behandeln, ohne auf Verlegungen in Krankenhäuser auf anderen Inseln angewiesen zu sein.
Die Einführung dieser Technik in das Leistungsspektrum des Allgemeinen Krankenhauses von Fuerteventura bringt moderne medizinische Verfahren auf die Insel, reduziert die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus und ermöglicht eine schnellere Rückkehr der Patienten in ihren Alltag.
Bis vor wenigen Jahren erforderte die Behandlung eines Bauchaortenaneurysmas eine konventionelle offene Operation – ein hochinvasives Verfahren, das einen großen Bauchschnitt, erhöhten Blutverlust und eine lange Krankenhausaufenthaltsdauer mit sich brachte. Zudem waren die Genesung langsamer und das Risiko postoperativer Komplikationen höher, was die Lebensqualität der Patienten beeinträchtigte.
Diese Art von Eingriffen ist Teil der kontinuierlichen Strategie zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung auf Fuerteventura. Ziel ist es, moderne Spezialbehandlungen und innovative Techniken für die Bevölkerung der Insel zugänglich zu machen, hieß es in der Pressemitteilung des Gesundheitsministeriums der kanarischen Inseln.
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