Ein Flugzeug der britischen Fluggesellschaft J2 auf dem Weg von Fuerteventura nach Glasgow musste am Abend des 11. November 2024 auf dem Flughafen von Santiago de Compostela notlanden.
Die Besatzung der Boeing 737-8 meldete den Notfall gegen 17:48h (UTC) der Flugsicherung. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Flugzeug rund 100 Kilometer nördlich der galicischen Küste.
Das Flughafenpersonal informierte das Koordinationszentrum für Notfälle in Galicien (112 Galicia) darüber, dass die außerplanmäßige Landung wegen Rauchentwicklung bei einem Passagierjet mit 170 Passagieren und 6 Besatzungsmitgliedern auf dem Flughafen Santiago-Roslía de Castro bevorstand.
Die Fluglotsen räumten der Landung der Boeing 737-8 höchste Priorität ein und hielten anderen Flugverkehr vorübergehen fern.
Die Rettungsleitstelle aktivierte die Feuerwehr, die Nationalpolizei, die Gemeindepolizei und die Freiwilligen des Zivilschutzes von Santiago. Auch der SAR-Dienst (Search and Rescue) der spanischen Luftwaffe wurde informiert.
Kurze Zeit später konnte jedoch wieder Entwarnung gegeben werden. Das Flugzeug war ohne Probleme und vor allem ohne Verletzte sicher gelandet und konnte, von der Feuerwehr eskortiert, die Landebahn schnell wieder freimachen.
Über Ort und Ursache der Rauchentwicklung liegen bisher keine weiteren Informationen vor.
„High level emergency”
Feuer und Rauch sowie der Verdacht darauf, ebenso wie ungewöhnliche Geruchsentwicklung („fire, smoke and fumes“) zählen zu den gefährlichsten Zwischenfällen an Bord von Verkehrsflugzeugen und werden deshalb als “High level emergency” behandelt.
Eine sofortige Landung, wie auch in diesem Fall von den Piloten der J2-Boeing 737-8 völlig korrekt durchgeführt, ist das Standardverfahren, sofern die Quelle des (vermuteten) Rauches nicht umgehend lokalisiert und ausgeschaltet werden kann.
112 Galicia bezeichnete die Landung in ihrer Pressemitteilung als „Notlandung“ (aterrizaje de emergencia).
Doppelter Alarm durch Anruf einer Privatperson
Ungefähr zeitgleich zum Notruf des Flughafens ging ein weiterer Notruf im galicischen Koordinationszentrum für Notfälle und Sicherheit (CIAE-112) ein. Eine Privatperson meldete, dass sie ein „Kleinflugzeug mit einer Rauchfahne“ beobachtet habe, das sich in Richtung des Gebiets zwischen Rianxo und Noia bewegte.
Die Rettungszentrale aktivierte vorsorglich einen Sucheinsatz, an dem Feuerwehr, Polizei, Guardia Civil, Zivilschutz und der SAR-Dienst der Luftwaffe beteiligt waren.
Die Fluglotsen des Flughafens von Santiago erklärten jedoch wenig später, dass es sich um denselben Vorfall handeln dürfte, da Uhrzeit und Flugroute übereinstimmten und der Flugsicherung die Anwesenheit eines Kleinflugzeugs in der Zone nicht bekannt war. Daraufhin wurde der Sucheinsatz Stück für Stück zurückgefahren.
Vermutlich hatte der zweite Anrufer die Dimensionen und Entfernungen bei Dunkelheit falsch eingeschätzt und das Passagierflugzeug für ein Kleinflugzeug gehalten.
Wenn es sich tatsächlich um denselben Vorfall handelte und der Anrufer, wie von ihm beschrieben, Rauch gesehen hat, deutet dies darauf hin, dass das Flugzeug tatsächlich ein größeres technisches Problem aufwies und es sich nicht nur um den „Verdacht der Rauchentwicklung“ handelte.
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