Auf Fuerteventura stationierte Soldaten leisten Katastrophenhilfe in Valencia

Kanaren_Hilfe_Valencia

Nach der Flutkatastrophe, die am Dienstag, den 29.0.2024 über große Teile Spaniens hereingebrochen ist, ist das Leben in den betroffenen Gebieten ein anderes, bestimmt von Verlust, Schlamm, Unrat, Unsicherheit und Tod. Nach offiziellen Zahlen von Sonntag, 03.11.2024, Tag 5 nach der Katastrophe, sind 217 Menschen ums Leben gekommen. Genaue Vermisstenzahlen gibt es nicht. Viele Menschen haben ihr komplettes Hab und Gut verloren, ganze Gemeinden sind im Wasser und mit ihm, im Schlamm versunken.

Am Sonntag, den 03.11.2024 sind Soldaten, die auf Fuerteventura im Infanterieregiment Soria 9 stationiert sind, nach Valencia gereist, um dort bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Auch von Gran Canaria sind Soldaten nach Valencia unterwegs. Die kanarischen Soldaten sollten ohnehin an einem Manöver in der benachbarten Provinz Albacete teilnehmen.

Nach offiziellen Zahlen der Moncloa (offizielle Webseite des spanischen Regierungspräsidenten und des Ministerrats) waren am 03.11.2024 in den betroffenen Gebieten bereits 6.000 Soldaten aus ganz Spanien angekommen, im Laufe des Sonntags sollten weitere Soldaten eintreffen, sodass dann insgesamt 7.500 Soldaten im Einsatz sind.

Bezüglich der Sicherheitskräfte des Staates seien derzeit insgesamt 9.479 Einsatzkräfte mobilisiert, darunter 4.256 Nationalpolizisten und 5.223 Angehörige der Guardia Civil, erklärte Ángel Victor Torres, Minister für Territorialpolitik der spanischen Zentralregierung.

Auch der Kanarische Zivilschutz schickt Hilfe nach Valencia

Das Ministerium für Ökologische Transformation und Energie der kanarischen Regierung hat in Abstimmung mit der Generaldirektion für Notfälle der Regierung der Kanarischen Inseln ein spezialisiertes Team von 11 Einsatzkräften der Waldbrand-Interventions- und Verstärkungseinheiten (EIRIF), zwei Drohneneinheiten und diverse technische Ausrüstung zur Unterstützung bei den Notfalleinsätzen in der Comunidad Valenciana entsandt.

Dieses Team, zu dem ein Koordinator und ein technischer Leiter gehören, wird eng mit der Regionalverwaltung Valencias zusammenarbeiten.

Die Unterstützung umfasst kritische Aufgaben wie das Abpumpen von Wasser, Erd- und Schlammentfernung, das Entfernen von Bäumen und schweren Gegenständen, technische Planung sowie weitere Maßnahmen zur Unterstützung der betroffenen Bevölkerung.

Hierfür wird eine Vielzahl an Ausrüstungsmaterial bereitgestellt, darunter manuelle Werkzeuge wie Schaufeln, Hacken und Reinigungsbürsten, eine Motorsäge mit Ersatzteilen und zusätzlichen Ketten zur Entfernung von Bäumen und großen Objekten, die Straßen oder Arbeitsbereiche blockieren, sowie ein Fahrzeug-Rettungskit mit Ringen, Schlingen und einem 20-Meter-Seil zur Stabilisierung und zum Ziehen von Fahrzeugen oder instabilen Strukturen.

Jedes Teammitglied ist mit Schutz- und Sicherheitsausrüstung ausgestattet, darunter hohe Gummistiefel, Wathosen, abnehmbare Regenjacken, wasserdichte Zweiteiler-Anzüge sowie FFP3-Schutzmasken, Vollmasken mit Gas- und Partikelfiltern, innere Nitrilhandschuhe und schnittfeste Arbeitshandschuhe für die Arbeit in überschwemmten Gebieten, heißt des von der kanarischen Regierung.

Zusätzlich werden technische Materialien, darunter zwei Drohnen (RPAS) mit Wärmebildfunktionen, Lautsprechern und Beleuchtung, eingesetzt, um die Planung und Koordination der Einsätze zu unterstützen.

Den Einsatz ergänzt ein Kontingent von 61 Kräften, darunter Feuerwehrleute aus Teneriffa, Gran Canaria und Lanzarote, Personal der GES (Gruppe für Notfälle und Rettung) und ein medizinisches Team des Kanarischen Rettungsdienstes.

Diese Entsendung von den Kanaren ist Teil einer koordinierten Reaktion des Nationalen Zivilschutzsystems, das den autonomen Gemeinschaften die Mobilisierung von Ressourcen in Notfällen ermöglicht.

Dazu kam an diesem Wochenende eine Welle von freiwilligen Bürgern aus nicht betroffenen Gebieten. Ganze Heerschaaren machten sich auf, in den betroffenen Gebieten zu helfen. Häufig müssen die Retter dazu kilometerweit zu Fuß gehen.

Weiter Warnung vor schweren Regenfällen in Spanien

Auch aktuell gibt es am 04.11.2024 noch Warnungen vor schwere Regenfällen in den Katastrophengebieten, in denen sich am Dienstag und in der Nacht zu Mittwoch wahre Horrorszenen abgespielt hatten, als Menschen von den Wassermassen überrascht wurden, Garagen, Tiefgaragen und der erste Stock vieler Wohnhäuser von Wasser und mitgerissenem Schlamm überflutet wurde. Menschen mussten in den höher gelegene Stockwerke oder auf die Dächer Ihrer Häuser fliehen und dort die Nacht verbringen, immer in der Angst, dass das Wasser noch höher steigt und sie mitreißt.
An anderen Stellen versuchten Menschen, ihre Autos in Sicherheit zu bringen, vielerorts ein sinnloses Unterfangen, wie sich dann später herausstellte. Aber niemand hatte trotz Warnungen der staatlichen Wetteragentur, die in vielen Regionen im Süden Spaniens den roten Wetteralarm aus gelöst hatte, mit diesen Wassermassen gerechnet. An einem Dienstag, also einem normalen Arbeitstag überraschte das Wasser viele Menschen auf der Arbeit oder auf dem Weg von der Arbeit nach Hause.

Ehe das Leben in den betroffenen Gebieten sich wieder normalisieren kann, wird wohl noch viel Zeit vergehen.

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