Am 24. Oktober 2024 hat das Cabildo von Fuerteventura (Inselregierung) den Internationalen Tag gegen den Klimawandel mit einem symbolträchtigen Event begangen: der Freilassung der Unechten Karettschildkröte „Pintá“. Die Aktion fand am Strand von Cofete statt, demselben Ort, an dem die Schildkröte vor 18 Jahren geschlüpft war.
Die Präsidentin der Inselverwaltung, Lola García, erklärte, dass gerade für eine Insel wie Fuerteventura ein Tag wie dieser wichtig sei, da er zur Reflexion anregt und gleichzeitig einen Fortschritt im Verständnis der Auswirkungen des Klimawandels auf Meereslebewesen bedeutet.
Auch der Umweltbeauftragte Carlos Rodríguez betonte, dass die Freilassung von Pintá das Engagement Fuerteventuras für den Schutz der Biodiversität und den Kampf gegen den Klimawandel unterstreiche. „Solche Projekte liefern uns wichtige Informationen, um die Effekte dieses globalen Phänomens abzumildern und marine Ökosysteme zu schützen“, so Rodríguez.
Vor 18 Jahren auf Fuerteventura geboren
Pintá, eine weibliche Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta), wiegt 52 Kilogramm und misst 76,4 Zentimeter (gekrümmten Panzerlänge).
Die Schildkröte wurde im Rahmen des Wiederansiedlungsprojekts für Schildkröten auf Fuerteventura am Strand von Cofete geboren. Die Eiern, wurden seinerzeit von der Kapverdeninsel Boa Vista nach Fuerteventura gebracht, dort am Strand von Cofete vergraben und ausgebrütet. Nach dem Schlüpfen wurden die kleinen Schildkröten im Hafen von Morro Jalbe in der Schildkrötenstation aufgezogen.
Ein Teil der Schildkröten wurde über die Jahre hinweg bereits freigelassen. Pintá jedoch hat die letzten 18 Jahre in der Schildkrötenstation verbracht und ist zu einer stattlichen Dame herangewachsen. Ihre Freilassung in Cofete gibt Forschern nun die Möglichkeit, ihre Anpassung an den natürlichen Lebensraum zu beobachten, denn Pintá wurde mit einem Satellitentracking-Gerät vom Modell Splash10-F-351 von Wildlife Computers ausgestattet.
Die Loro Parque Stiftung finanzierte dieses Satellitentracking-Gerät, während die ozeanografische und ökologische Überwachung von der Organisation ADS Biodiversidad und der Forschungsgruppe EOMAR des IU ECOAQUA der Universität Las Palmas de Gran Canaria durchgeführt wird. Die Wanderung von Pintá wird in den kommenden Monaten wertvolle Einblicke in die Umweltbedingungen liefern, denen Meeresschildkröten unter den sich ändernden klimatischen Bedingungen begegnen.
Das Satellitentracking-Gerät ermöglicht die Verfolgung des Verhaltens von Pintá in ihrem neuen Lebensraum sowie zusätzlich die Erfassung wichtiger Daten wie die Wassertemperatur in Abhängigkeit von der Ozeantiefe.
Die Wächterschildkröten von Fuerteventura
Pintá ist nicht die erste Schildkröte, die mit einem Tracking-Gerät ausgestattet und von Fuerteventura aus freigelassen wurde. Vor ihr sind in diesem Jahr im Mai bereits drei weitere auf Fuerteventura aufgezogene Schildkröten mit den Namen Simon, Willy und Anis freigelassen worden.
Auch 2023 wurden drei Schildkröten als Wächterschildkröten auf Fuerteventura freigelassen. Zwei dieser Schildkröten (Chofe und Albi) waren ebenfalls auf Fuerteventura aufgezogen worden. Die dritte, deutlich kleinere Schildkröte mit dem Namen Ajuy war deutlich kleiner und auch nicht auf Fuerteventura aufgezogen worden. Sie wurde mit Angelhaken und Nylonschnüren im Maul aufgefunden. Wie sich dann noch herausstellte, hatte sie außerdem Plastikteile verschluckt. Nachdem man Ajuy wieder aufgepäppelt hatte, durfte sie dann als Wächterschildkröte wieder zurück ins Meer.
Während die größeren Schildkröten sich fast alle relativ schnell in Richtung des afrikanischen Kontinents gemacht hatten, blieb Ajuy in der Nähe von Fuerteventura.
Die von den Wäschterschildkröten gesammelten Informationen sind Teil des Projekts „Tortugas oceanógrafas“ und helfen Wissenschaftlern, das Wärmeaustauschverhalten zwischen Atmosphäre und Wasser zu verstehen, das durch den Klimawandel beeinflusst wird. Das Projekt ist ein entscheidender Schritt, um die Auswirkungen auf die Biodiversität und das ökologische Gleichgewicht des Planeten besser zu begreifen.
Die über die Schildkröten gesammelten Daten sind online unter www.animalmoca-up.com im Bereich „Sentinels of Clim. Change“ abrufbar.
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