Als englische Piraten Fuerteventura überfielen – Fiestas zu Ehren von San Miguel

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Im Jahr 1740 schallte im Oktober der Warnruf „Piraten“ mehrfach an den Küsten von Fuerteventura. Britische Piraten fielen über die Kanaren her, wollten Nahrung und nahmen sich auch sonst, was sie wollten.
Im Fall von Fuerteventura hatten sie aber die Rechnung ohne die wehrhaften und tapferen Einwohner gemacht, die sich mit List zur Wehr setzten und die zahlen- und waffenmäßig überlegenen Piraten in die Flucht schlugen.

Die Kämpfe und Überfälle sind mit dem Schutzheiligen San Miguel de Arcángel verbunden und so feiert man alljährlich von Ende September bis Mitte Oktober die „Fiestas en honor a San Miguel de Arcángel“, die inzwischen sogar zu einem Fest mit nationalem touristischem Interesse erklärt wurden.

Angriffe von Piraten 1740

im Jahr 1740 war der spanisch-englisch Krieg in vollem Gang. Am 10.Oktober 1740 gingen bei Tarajalejo englische Piraten an Land und überfielen die Anwohner.

Am 12. Oktober dann kam es in Gran Tarajal zur Anlandung einer großen, mit Schusswaffen ausgestatteten Korsareneinheit. Die Männer zogen von Gran Tarajal aus weiter. Da man die Einfahrt in die Bucht von Gran Tarajal beobachtet hatte, blieb den Bewohnern Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Bei Casilla Blanca gab es dann den ersten Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung. Die Freibeuter nahmen erste Gefangene, die sie zu den lohnenderen Zielen führen sollten. Aber der Hausherr war schlau. Er selbst könne sich nicht führen, machte er den Piraten vor, er sei zu alt. Statt dessen schickte er seine Söhne, von denen er einen versteckt hielt. Die anderen Söhne mussten gemeinsam mit weiteren Nachbarn die englischen Korsaren führen.

Nachdem die Piraten fort waren, holte der Mann seinen Sohn aus dem Versteck. Dieser schlug sich auf einen anderen, kürzeren Weg bis nach La Florida durch und konnte dort Alarm schlagen. So formierte sich der Widerstand und es kam am 13. Oktober zur Schlacht von Tamasite.

Die Engländer waren den Majoreros zahlenmäßig und durch ihre Schusswaffen weit überlegen. So mussten die Majoreros erneut zu einer List greifen. Sie hatten auf dem Weg 40 bis 50 Dromedare eingefangen, die sie plötzlich auf die überraschten Engländer zutrieben. Diese feuerten ihre Waffen auf die Tiere ab. Da das Nachladen seine Zeit in Anspruch nahm, konnten die durch ihre Art der Bewaffnung im Nahkampf überlegenen Majoreros die Piraten besiegen. 33 Engländer wurden im Kampf getötet, die Überlebenden gefangen genommen. Der Angriff war so abgewehrt.

Etwas über einen Monat später, am 24. November 1740 kam es bei Gran Tarajal erneut zur Anlandung von 55 Engländern. Diese bekamen es bei Llano Florido mit einer besser für den Kampf ausgerüsteten Truppe zu tun und dieses Mal machten die Majoreros keine Gefangenen.

Die Legende besagt, dass die Figur des Heiligen San Miguel bei einem früheren Überfall einen Arm verlor und als Vergeltung den Majoreros zum Sieg verholfen hatte. Daher beschloss man, ihm zu Ehren den 13. Oktober als großen Tag der Gemeinde zu begehen.

Geschichte Live

Ab 09.10.2024 lässt man die Ereignisse wie in jedem Jahr live wieder aufleben. Ab 20.00 Uhr gibt es eine Darstellung der Geschehnisse vom 12.0ktober 1740 in der Gemeindehauptstadt Pájara.

Am 10.10.24 wird ab 20:30h die Anlandung der Piraten in Tarajalejo nachgestellt.

Am 11.10.24 werden ab 20.00h in Tisacamaita die Geschehnisse des 12.10.1740 dargestellt.

Am 12.10.24 wird in Gran Tarajal um 12.00 Uhr die Anlandung der Piraten dargestellt.

Um 18.00h gibt es dann eine Pilgerumzug (Romeria) zu Ehren von San Miguel de Arcángel
22.00h Baile de romeros: Tanz nach dem Pilgerumzug

0.00 Feuerwerk

ab 02.00 Uhr: Party mit Live-Musik von Nuevo Klan

Am 13.10.2024 wird die Schlacht von Tamasite nachgestellt.

11.00h Die Truppen sammeln sich bei Llanos de Florida
12.00h Abmarsch aus Llanos de Florida der Truppen von Teniente Coronel Sánchez Umpiérrez nach der Schlacht, inklusive der Gefangenen

12.30h Messe zu Ehren des Schutzheiligen San Miguel de Arcángel, anschließend Prozession mit der Heiligenfigur durch die Straßen.

Es lohnt sich, die aufwändig gestalteten Darstellungen zu besuchen, wir wünschen viel Spaß!

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