Seit Wochen kein Strom: Paar auf Fuerteventura stirbt durch Abgase eines Dieselgenerators in Wohnung

Dieselgenerator-Wohnung

In der Urbanisation Fuerteventura Park in Costa de Antigua (Nuevo Horizonte) im Gemeindegebiet von Antigua gibt es nach Angaben der Bewohner offenbar seit mehr als drei Wochen keinen Strom mehr. Der Stromversorger hatte am 28. August 2024 den Strom abgestellt, bis „die Stromversorgung zentralisiert und an die geltenden Vorschriften angepasst ist“.

In ihrer Verzweiflung haben einige Bewohner sich offenbar nicht anders zu helfen gewusst, als ihre eigene Elektrizität mit kleinen dieselbetriebenen Stromgeneratoren selbst zu erzeugen.

Am 20. September 2024 wurden zwei Personen in einer Wohnung in dieser Anlage tot aufgefunden.

Nachdem Nachbarn sich über den Geruch beschwert hatten, der aus der Wohnung kam, öffnete die Guardia Civil die Wohnungstür und fand die die Leichen der Bewohner.

Möglicherweise haben die Abgase eines Dieselgenerators, der über Nacht in der Wohnung eingeschaltet geblieben ist, zum Tod des Paares geführt. Diese Hypothese muss jedoch noch durch eine Autopsie bestätigt werden.

Vom geplanten Prestigeprojekt zur Geisterstadt

In den 1980er Jahren erlebte Fuerteventura einen touristischen Aufschwung, und im Zuge dessen entstand der Ort „Nuevo Horizonte“, der als wichtiges touristisches Zentrum mit Hotels und Wasserpark geplant war. Doch diese Pläne scheiterten schnell, und Nuevo Horizonte verwandelte sich in eine „Geisterstadt“ mit vernachlässigten Urbanisationen und wurde laut offizieller Statistik zu einem der ärmsten Viertel der Kanarischen Inseln.

Eines der Hauptprobleme ist die fehlende städtische Infrastruktur: Es gibt keine öffentlichen Plätze, Parks oder Kulturzentren, was zu einer fehlenden sozialen Kohäsion führt. Die Bewohner leben isoliert in kleinen Gemeinschaften, oft nur im Kontakt mit Menschen der gleichen Nationalität, was manchmal zu Spannungen zwischen den verschiedenen Gruppen, wie etwa Spaniern und Italienern, führt.

Hinzu kommt eine hohe Arbeitslosigkeit, die schätzungsweise 30 % der Bevölkerung betrifft, was vor allem auf die Krise im Tourismus und Baugewerbe zurückzuführen ist. Die Region leidet auch unter der geringen Attraktivität für Touristen, was die wirtschaftliche Lage zusätzlich verschlechtert.

Viele Wohnungen in „Nuevo Horizonte“, das später in „Costa de Antigua“ umbenannt wurde, sind von sogenannten Okupas besetzt, die sich oft illegal ans Strom- und Wassernetz anschließen. Viele Anwohner behauten, dass die Gemeinde und die Polizei angesichts der vielen Problem „einfach wegschauen“.

Die Anwohner fordern grundlegende Dienstleistungen wie eine Bibliothek, einen öffentlichen Platz oder ein Zentrum für Gemeinschaftsaktivitäten, um die Lebensqualität zu verbessern und das Viertel sozial zu stärken.

Bestimme den Lohn für unsere Arbeit!

Wenn Du unsere Inhalte nützlich, unterhaltsam oder informativ findest, kannst Du den Lohn für unsere Arbeit selbst bestimmen. Das geht ganz einfach über diesen Link:

33f63e9f35a944a4980cde53e0c3587f
https://www.fuerteventurazeitung.de/du-bestimmst-den-lohn-fuer-unsere-arbeit/ banner 300x250 Bestimme den Lohn

Weitere Beiträge im Bereich Fuerteventura Nachrichten