Kanarische Regierung finanziert 10 Meerwasserentsalzungsanlagen für Landwirtschaft auf Kanaren

Leeres-Wasserbecken-Teneriffa

Es ist heute kaum noch vorstellbar, dass auf Fuerteventura in vergangenen Jahrhunderten mehr Getreide produziert wurde, als von den wenigen Einwohnern gegessen wurde, sodass es sogar als Handelsware auf die anderen Inseln exportiert werden konnte. Das funktionierte damals auch ohne Meerwasserentsalzungsanlagen dank eines einfachen, aber funktionellen Systems zum Sammeln, Kanalisieren und Nutzen von Regenwasser.

Doch in den letzten Jahrzehnten wurde der Regen auf Fuerteventura immer spärlicher und die Insel wurde immer arider und wüstenähnlicher, so wie wir sie heute kennen.

Und selbst die westlichen Inseln wie Teneriffa und La Palma, die gelegentlich noch als „grüne Inseln“ bezeichnet werden, leiden seit Jahren unter einer lang anhaltenden Trockenheit, die bereits erhebliche Probleme für die Landwirtschaft mit sich bringt.

Auch die „grünen Inseln“ des kanarischen Archipels sind auf Meerwasserentsalzung angewiesen

Auf Teneriffa warnten die Landwirte bereits im Sommer 2023 davor, dass im ehemals regenreichen Norden der Insel nicht genug Wasser zur Verfügung steht.

Da auch die westlichen Inseln sich also nicht mehr auf den Regen verlassen können, sind auch diese Inseln wohl in Zukunft auf Meerwasserentsalzungsanlagen angewiesen.

Am 09. Juli 2024 hat die kanarische Regierung beschlossen, über mehrere Jahre insgesamt fast 13,5 Mio. Euro für die Anschaffung von hochmodernen Meerwasserentsalzungsanlagen bereitzustellen, die Wasser für die Bewässerung in der Landwirtschaft produzieren sollen.

„Der Wassermangel führt zu einem Rückgang der Ernteerträge und beeinträchtigt deren Qualität und Quantität, was zur Desertifikation der Anbauflächen führt. Dies erschwert die Nahrungsmittelproduktion und erhöht die Produktionskosten, was wiederum die Rentabilität der landwirtschaftlichen Betriebe mindert.

Daher war die Bereitstellung von Wasserressourcen für den Primärsektor eine der Forderungen der landwirtschaftlichen Organisationen im Rahmen der Bauernproteste, die Anfang des Jahres in verschiedenen europäischen Ländern stattfanden.

In diesem Zusammenhang hat sich die kanarische Regierung angesichts der Auswirkungen dieser Situation auf die Landwirte und Viehzüchter der Inseln und ihres Engagements für die Produzenten des Archipels gegenüber den Vertretern dieser Gruppen verpflichtet, bei der Suche nach Lösungen zusammenzuarbeiten, obwohl eigentlich die jeweiligen Inselverwaltungen (Cabildos) für die Wasserversorgung auf ihren Inseln zuständig sind“, erklärte die kanarische Regierung in einer Pressemitteilung.

Hocheffiziente Technologie

Die neuen Meerwasserentsalzungsanlagen verwenden die neuste Technologie, die vom Kanarischen Technologie-Institut (ICT) entwickelt wurde und sich über eine extreme Energieeffizienz auszeichnen.

Die kanarischen Anlagen liegen mit einem Stromverbrauch von nur 1,86 kWh/m³ deutlich unter den heute marktüblichen Anlagen, die 2,35 kWh/m³ verbrauchen.

Die neuen Anlagen haben eine Produktionskapazität von 2.500 Kubikmetern pro Tag.

Auf Fuerteventura, Lanzarote, La Palma und El Hierro wird jeweils eine Anlage installiert. Teneriffa, Gran Canaria und El Hierro bekommen jeweils zwei. Allerdings fallen die beiden Anlagen für El Hierro mit einer Produktionskapazität von jeweils 1.300m³ pro Tag auch nur etwa halb so groß aus, wie die anderen Anlagen.

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