7 Personen nach Vernehmung zum Doppelmord auf Fuerteventura mit Auflagen auf freiem Fuß

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Seit dem 13. Januar 2021 versucht die Polizei, einen Doppelmord auf Fuerteventura aufzuklären. Damals war ein abgestürztes Auto mit einer Leiche an der Playa de la Solapa an der Westküste von Fuerteventura entdeckt worden. Am nächsten Tag fand man an derselben Stelle eine zweite Leiche, die eine Schussverletzung am Rücken durch einen Pfeil, einen Armbrustbolzen oder eine Harpune oder eine ähnliche Klingenwaffe aufwies.

Das Untersuchungsgericht Nummer 7 von Puerto del Rosario hat am Donnerstag, 18. Juli 2024, sieben Personen vernommen, die in den letzten Tagen auf Fuerteventura wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung am Totschlag oder Mord an den beiden Männern festgenommen wurden, deren Leichen im Januar 2021 am Strand von La Solapa gefunden wurden.

Nach ihrer Vernehmung vor Gericht wurden die Festgenommenen vorläufig auf freien Fuß gesetzt, wie das Pressebüro des Obersten Gerichtshofs der Kanarischen Inseln (TSJC) mitteilte.

Alle müssen sich an jedem 1. und 15. des Monats vor Gericht melden, so der TSJC.

Die gemeinsame Polizeiaktion der Guardia Civil und der Nationalpolizei begann am vergangenen Dienstag, 16.07.2024, im Stadtteil Fabelo von Puerto del Rosario, bei der einer der Verdächtigen festgenommen wurde.

Die Festnahme erfolgte in einer Wohnung in besagtem Stadtteil. Zu dem Einsatz waren Beamte der Kriminalpolizei der Guardia Civil von Gran Canaria nach Fuerteventura gekommen.

Diese Wohnung war auch 2021 Gegenstand einer polizeilichen Operation wegen Drogenhandels, bei der drei Männer festgenommen wurden. Schon damals wurde dieser Einsatz mit dem Fund der Leichen am 13. Januar 2021 am Strand von La Solapa in Verbindung gebracht.

In den Tagen nach der Wohnungsdurchsuchung im Stadtteil Fabelo wurde die Operation an anderen Orten der Insel fortgesetzt, was zu den Festnahmen der weiteren Vernommenen führte.

Wenige Einzelheiten zum möglichen Tathergang

Bereits nachdem feststand, dass es sich bei dem abgestürzten Auto nicht um einen Unfall sondern um ein Verbrechen handelte, ordnete der Richter die Geheimhaltung der Ermittlungen (secreto de sumario) an. Deshalb sind bis heute nur wenige Details über den Doppelmord auf Fuerteventura bekannt geworden.

Der Fall wird von den Beamten der Kriminalpolizei der Guardia Civil auf Fuerteventura und Gran Canaria unter strengster Geheimhaltung geführt. Nach den ersten Ermittlungen handelt es sich um einen Doppelmord, der vermutlich mit einem Racheakt im Zusammenhang mit Drogenhandel in Verbindung steht.

Die beiden Toten, die zahlreiche polizeiliche Vorstrafen hatten, sind Jonathan Armas del Rosario und Ismael el Moro.

Ersterer war im September 2020 an einem Raubüberfall in einem Einkaufszentrum in Caleta de Fuste beteiligt. Jony soll maskiert ein Geschäft betreten und einem Mann mit einer Harpune ins Bein geschossen haben. Die Aufnahmen der Überwachungskameras ermöglichten damals seine Identifizierung.

Im Dezember 2020, nur wenige Tage vor Weihnachten, war Jony erneut in einen Vorfall verwickelt. Diesmal wurde er in der Straße Lucha Canaria in Puerto del Rosario von einem Mann und zwei Frauen „brutal verprügelt“. Zahlreiche Zeugen hatten das Geschehen beobachtet. Die Beteiligten forderten, weder die Nationalpolizei noch die Rettungsdienste zu alarmieren, aber Jony musste aufgrund der zahlreichen Schläge ins Krankenhaus gebracht werden, wo er mehr als zehn Tage blieb. Der mutmaßliche Angreifer wurde festgenommen.

Nur fünf Tage nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus, wurde Jonathan Armas del Rosario am in einem Ford Focus gefunden, der von einer Klippe am Strand von La Solapa im Gemeindegebiet von Pájara gestürzt war. Die ersten Anzeichen deuteten auf einen Unfall oder Selbstmord hin. Erst bei der Autopsie stellte sich heraus, dass einige der Verletzungen des Leichnams durch menschliche Einwirkung verursacht worden waren.

Der Fall wurde zu einem Mordfall, als die zweite Leiche zwischen den Felsen nahe dem verunglückten Fahrzeug gefunden wurde. Es handelte sich um Ismael ‘el Moro’ aus Melilla, der seit Jahren auf Fuerteventura lebte. Er hatte ein Einschussloch im Rücken, verursacht durch eine Stichwaffe, was die anschließende Autopsie bestätigte. Beide Obduktionen bestätigten, dass die Todesfälle durch menschliche Gewalteinwirkung verursacht wurden.

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