Anlässlich des Welttags der Meeresschildkröten, der jährlich am 16. Juni begangen wird, hat das Cabildo von Fuerteventura (Inselregierung) eine Unechte Karettschildkröte am Strand von Gran Tarajal freigelassen. Bei der Veranstaltung waren Grundschüler der vierten Klasse der Grundschule CEIP Cristóbal García Blairzy anwesend.
Die Unechte Karettschildkröte (lateinisch caretta caretta) wurde im März 2024 im Zentrum für die Genesung und den Schutz von Meeresschildkröten in Morro Jable aufgenommen. Sie hatte schwere Verletzungen an der linken hinteren Flosse. Diese waren durch das Verheddern in Meeresmüll hervorgerufen worden. Das Tier litt an einer fortgeschrittenen Nekrose an dieser Flosse. Dank des Hinweises eines Einwohners von Fuerteventura wurde die Schildkröte an der Playa de Tebeto im Gemeindegebiet von La Oliva gefunden. Nach ihrer Genesung wurde sie am 20.06.2024 mit einem Gewicht von 2,15 Kilogramm wieder in die Freiheit entlassen.
Der Umweltrat der Inselregierung, Carlos Rodríguez, war bei der Freilassung anwesend. Diese Veranstaltung war Teil der Umweltbildungsaktivität „De Vuelta a Casa“ („Zurück nach Hause“), die zum Programm „Conocer para Proteger“ („Kennen um zu Schützen“) der Umweltbehörde gehört. Auch der Abfallbeauftragte Enrique Pérez, die Industriebeauftragte Lolina Negrín des Cabildo de Fuerteventura, sowie die Umweltbeauftragte von Tuineje, Evelyn Ávila, nahmen an der Veranstaltung teil.
Ávila betont die Bedeutung der Zusammenarbeit der Einwohner mit den Behörden bei der Erhaltung der Art. Im Falle eines Fundes eines verletzten Tieres sei es wichtig, die Nummer 112 zu verständigen, damit das entsprechende Protokoll aktiviert werden kann, erklärte sie.
112- die Notrufnummer für alle Fälle
Auf Fuerteventura gibt es die Notrufnummer 112. Diese ist, anders als wir das von Deutschland her kennen, nicht „nur“ die Feuerwehr, sondern eine allgemeine Notrufnummer. Hier wird dem Anrufer in jeder Notsituation weitergeholfen. Egal ob man medizinische Hilfe, die Feuerwehr oder die Polizei benötigt wird, die Notrufzentrale koordiniert alle Retter. Aber eben auch im Fall des Fundes von verletzten Wildtieren ist die 112 die richtige Anlaufstelle.
Vor einer möglichen Sprachbarriere muss sich übrigens niemand fürchten. Bei der 112 werden rund um die Uhr folgende Sprachen gesprochen: spanisch, englisch, deutsch, italienisch und französisch.
Auf Fuerteventura freigelassene Wächterschildkröten
Die aktuelle Aktion ist nicht das erste Mal, dass auf Fuerteventura Meeresschildkröten freigelassen wurden, die zuvor in der Obhut des Zentrums für die Genesung und den Schutz von Meeresschildkröten in Morro Jable waren. Im Mai 2024 wurden drei Wächter-Schildkröten mit Satellitensendern ausgestattet und freigelassen. Diese Sender ermöglichen es den Wissenschaftlern, die Bewegungen und das Verhalten der Schildkröten nach ihrer Freilassung zu verfolgen, was wertvolle Daten zur Unterstützung von Schutzmaßnahmen liefert.
Ein weiteres bemerkenswertes Ereignis war die Freilassung einer Schildkröte, die, wie auch die jetzt freigelassene Schildkröte, eine Flosse aufgrund einer schweren Verletzung durch Meeresmüll verloren hatte. Trotz dieser Behinderung konnte sie mit einem Satellitensender ausgestattet und freigelassen werden, ein bedeutendes Zeichen für die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit dieser Tiere. Die Daten, die durch die Überwachung dieser Wächterschildkröten gewonnen werden, tragen dazu bei, die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Meeresumwelt besser zu verstehen und Schutzstrategien zu entwickeln.
Die fortgesetzten Bemühungen um verletzte Meeresschildkröten und deren Freilassung nach Genesung unterstreichen das Engagement Fuerteventuras für den Schutz der Meeresschildkröten und ihrer Lebensräume. Gleichzeitig ist es ein Aufruf an die Öffentlichkeit, sich der Problematik des Meeresmülls bewusst zu werden und auch selbst aktiv zur Erhaltung der Meeresökosysteme beizutragen.
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