Fuerteventura: Schildkröte mit amputierter Flosse und Satellitensender freigelassen

Schildkröte-amputierte-Flosse

Am 10. Juni 2024 wurde auf Fuerteventura zum ersten Mal eine Schildkröte, die eine Vorderflosse verloren hatte, mit einem Satellitensender ausgestattet in die Freiheit entlassen. Die Unechten Karettschildkröte (Caretta caretta), die auf den Namen „Vega“ getauft worden war, soll zeigen, ob Schildkröten nach einer derartig schweren Verletzung wieder normal in Freiheit leben können.

Das Cabildo de Fuerteventura (Inselregierung) hat „Vega“ an der Playa Blanca im Gemeindegebiet von Puerto del Rosario freigelassen. Dies geschah im Rahmen des Projekts „Markierung von amputierten Meeresschildkröten mit Satellitensendern”. Das Projekt zielt darauf ab, die Bewegungen von Schildkröten zu untersuchen, die eine Flosse verloren haben – eine der größten Bedrohungen für diese Tiere im Bereich des kanarischen Archipels.

Die Freilassung erfolgte in Anwesenheit von Fachleuten des Ministeriums für den ökologischen Wandel, das den Sender über ein Projekt finanziert, das vom Oceanogràfic von Valencia in Zusammenarbeit mit ADS Biodiversidad auf den Kanaren und dem Cabildo von Fuerteventura durchgeführt wird. Anwesend war auch der Umweltrat der Inselregierung Carlos Rodríguez

Die jetzt freigelassene Schildkröte wurde am 3. Februar diesen Jahres mit einem Gewicht von 2,6 kg aufgrund einer Verhedderung im Zentrum für die Wiederherstellung und Erhaltung von Meeresschildkröten aufgenommen. Ihre linke Vorderflosse war fast vollständig abgetrennt, zudem litt sie unter schwerer Dehydrierung und war unterernährt. Ein Einwohner des Gemeindebezirks La Oliva entdeckte die Schildkröte und alarmierte die Umweltschutzbeamten des Cabildo von Fuerteventura. Nach ihrem Genesungsprozess wurde die Schildkröte mit einem Gewicht von 3,3 kg freigelassen.

Schildkroete Freilassung amputierte Flosse
Vega auf dem Weg zurück ins Meer

Umweltrat Carlos Rodríguez warnt vor den Gefahren durch Meeresmüll, wobei Verhedderungen eine der Hauptbedrohungen für Schildkröten darstelle. Er bedankt sich auch für die unverzichtbare Zusammenarbeit der Bevölkerung bei der Erhaltung der Art und betont, dass bei der Entdeckung verletzter Tiere der Notruf 112 verständigt werden sollte. Unter dieser Notrufnummer wird auch deutsch und andere Sprachen gesprochen, so dass man sich um die Sprachbarriere keine Sorgen machen muss.

Gefahr durch Müll im Meer

Die meisten Meeresschildkröten, denen eine Gliedmaße amputiert werden muss, verhedderten sich in Müll, der im Meer schwimmt. Zum Beispiel Angelleinen oder Netze, aber auch anderer Müll kann sich so um die Flossen herumlegen, dass die Tiere diesen nicht wieder los werden. Der „herumgeschleppte“ Müll beeinträchtigt die Tiere in verschiedenster Weise. Sie können nicht richtig tauchen und sich dementsprechend auch nicht ausreichend ernähren. Oft schnürt das Material die Flossen regelrecht ab.

Wichtig: findet man eine Schildkröte mit einer abgeschnürten Flosse, darf man das Material nicht einfach abschneiden. Nur ein Tierarzt kann entscheiden, ob die Flosse gerettet werden kann, oder nicht. Ist die Flosse z.B. bereits abgestorben und man „öffnet“ quasi wieder den Blutstrom zur Flosse, können Giftstoffe in den Körper der Schildkröte eindringen, die dann im schlimmsten Fall eine Sepsis und den Tod des Tieres hervorrufen können.

Zur Zeit sind bereits mehrere Schildkröten ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen, die mit Satellitensendern ausgestattet sind unterwegs um den Forschern Informationen über ihren Aufenthaltsort, Tauchtiefen und Wassertemperaturen zu liefern. Infos dazu finden sich hier.

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