Finanznot bei FTI: müssen Hotels und Ausflugsanbieter auf Fuerteventura länger auf ihr Geld warten?

FTI-Pleitegeier

BREAKING NEWS: FTI-Touristik GmbH hat am Vormittag des 03.06.2024 Insolvenz angemeldet. Ab 04. Juni 2024 keine FTI-Reisenmehr mehr nach Fuerteventura. Infos für betroffenen FTI-Kunden.

Die weiterhin stark angeschlagene finanzielle Situation des zweitgrößten deutschen Reiseveranstalters FTI könnte sich möglicherweise auch auf Hoteliers, Ausflugsveranstalter, Busunternehmen und sonstige Vertragspartner negativ auswirken, die auf Fuerteventura und den übrigen Kanaren für die FTI-Incomingagentur Meeting Point Dienstleistungen erbringen.

In der vergangenen Woche sollen Insiderberichten zufolge die Tochterunternehmen von Meeting-Point International in verschiedenen Zielgebieten in einer Videokonferenz aufgefordert worden sein, mit den Hoteliers einen Zahlungsaufschub bis Ende August 2024 auszuhandeln. Insgesamt fehlen der FTI-Gruppe kurzfristig wohl rund 200 Mio. Euro.

Die Hoteliers sehen darin „ein Symptom für die schlechte Gesundheit des Touristik-Konzerns, wenn es diesem mitten im Sommer an Liquidität fehlt.

Mehr als 500 Mio. Euro nicht zurückgezahlte Coronahilfen

Während der Coronapandemie erhielt FTI rund 595 Mio. Euro an Staatshilfen. Davon wurde bisher nur ein „mittlerer zweistelliger Millionenbetrag“ zurückgezahlt. Die restlichen Schulden werden in 2026 und 2027 zur Rückzahlung fällig.

Wie das Handelsblatt am 03.06.2024 berichtete, könnte die Rettung des Reisekonzernz durch den Finanzinvestor Certares doch noch scheitern.

Erst Mitte April 2024 hatte FTI erklärt, dass der US-Investor Certares das Unternehmen für den symbolischen Preis von einem Euro übernehmen würde, dafür aber 125 Mio. Euro frisches Kapital einbringen und vor allem die Schulden des Unternehmens von rund 1 Mrd. Euro übernehmen würde.

Die Übernahme bedarf aber noch einer Genehmigung durch die Kartellbehörden.

Den zumindest teilweisen Erlass der Schulden aus den Coronahilfen hatte das Bundesfinanzministerium zunächst kategorisch abgelehnt. Allerdings erklärte Ministerium später , dass es die Forderungen „zum Marktpreis“ an einen Dritten verkaufen werde.

Dieser Dritte sollen US-Firmen sein, die in einer engen Beziehung zu Certares stehen.

Ein „marktüblicher Preis“ für Forderungen, deren Rückzahlung nicht sehr wahrscheinlich ist, liegt bei sogenannten Fortfaiting-Geschäften naturgemäß sehr deutlich unter den Nominalbeträgen der geschuldeten Summen.

Dadurch könnte Certares also tatsächlich den gewünschten „Schuldenerlass“ erreichen.

Was passiert mit dem Stella Canaris in Morro Jable?

Die finanzielle Krise des FTI-Konzerns, zu dem auch die Marke Meeting-Point-Hotels gehört, dürfte sich wohl auch auf die Zukunft des Mega-Projekts der Renovierung des ehemaligen Stella Canaris im Süden von Fuerteventura auswirken.

Seit dem Baubeginn, den die Gemeinde Pájara am 12. Juli 2022 verkündet hatte, hat sich auf dem Gelände nicht viel getan. Ob und wie es weiter geht, kann zurzeit wohl niemand mit Gewissheit sagen.

Jetzt bleibt erst einmal zu hoffen, dass Hoteliers und Ausflugsanbieter nicht ewig auf ihre Gelder von FTI warten oder diese gar ganz abschreiben müssen. Für manche Unternehmen auf Fuerteventura werden sicherlich Erinnerungen an die Thomas-Cook-Pleite wach.

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