Erneuter Hai-Alarm auf Gran Canaria: 3-Meter-Hammerhai führt zu Sperrung zweier Strände

Hailarm-Gran-Canaria

Die Behörden hatten den Strand von Melenaras im Gemeindegebiet von Telde im Osten von Gran Canaria am Sonntag Mittag, 16.06.2024, nach einem Haialarm gerade erst wieder freigegeben, da sorgte die erneute Sichtung eines noch deutlich größeren Hammerhais erneut für Aufregung.

Am frühen Abend des 15. Juni waren Strandbesucher von einem rund 2 Meter langen Hammerhai überrascht worden, der im flachen Wasser direkt am Strand offenbar nach seiner bevorzugten Beute, nach Fischen, jagte. Die Behörden sperrten den Strand vorsorglich für den Badebetrieb und suchten mit Jetskis und Drohnen nach dem Raubfisch, um sicherzugehen, dass es sich verzogen hat. Nachdem die Suche bis zum Mittag des folgenden Tages ohne Ergebnis geblieben war, gaben die Behörden Entwarnung.

Dennoch blieben die Sicherheitskräfte weiter wachsam. Die Rettungsschwimmer durchkämmten den Küstenbereich mit ihren Jetskis, während die Beamten der Drohneneinheit der Gemeindepolizei von Telde den Strandabschnitt aus der Luft überwachten.

Tatsächlich entdeckten die Polizisten mit der Drohne kurz nach der Freigabe des Strandes von Melenara erneut ein stattliches Exemplar eines Hammerhais in der Nähe des Strandes.

Daraufhin gaben die Behörden erneut Haialarm aus und sperrten den Strand von Melenaras zum zweiten Mal und zusätzlich auch den Strand von Salinetas zum Baden.

Während der Hammerhai, der am Samstag den Haialarm auslöste, auf eine Länge von rund 2 Metern geschätzt wurde, maß das Exemplar am Sonntag gut und gerne 3 Meter. In dieser Größe gelten Hammerhaie für den Menschen als potentiell gefährlich, auch wenn weltweit nur sehr wenige, und auf den Kanaren gar keine, Angriffe von Hammerhaien auf Menschen registriert wurden.

Änderung des Beuteverhaltens möglich aber unwahrscheinlich

Normalerweise gehören Landlebewesen nicht ins Beuteschema von Haien. Die Haie, die vor den Kanarischen Inseln vorkommen, ernähren sich hauptsächlich von Fischen und Kopffüßern. Es ist daher in kanarischen Gewässern nahezu auszuschließen, dass Haie Menschen mit ihren üblichen Beutetieren verwechseln.

Im ägyptischen Hurghada ist es im Juni 2023 zu einem tödlichen Haiangriff gekommen. Experten vermuteten damals, dass der Hai von Tierkadavern angelockt wurde, die in der Nähe ins Meer geworfen wurden.

Grundsätzlich könnten sich auch Haie vor den Kanaren für Aas interessieren, wobei sie wohl überwiegend Kadaver von Meeressäugern wie Delfinen oder Walen finden dürften, mit denen sie sich ihren Lebensraum teilen. Hin und wieder finden sich passende Bissspuren an den Überresten gestrandeter Meeressäuger.

Doch auch Aas in Form von verendeten Landsäugetieren ist in kanarischen Gewässern nicht völlig auszuschließen. So berichtete die Fuerteventurazeitung am 09. Juni 2013 davon, dass auf Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura die Kadaver von Rindern an die Küsten gespült wurden.

Den Tieren waren gewaltsam die Ohrmarken entfernt worden. Das legt die Vermutung nahe, dass die Tiere auf einem Frachtschiff verendet sind und einfach über Bord geworfen wurden, möglicherweise um eine Quarantäneanordnung im Zielhafen zu vermeiden, die sonst bei Todesfällen an Bord verhängt worden wäre.

Da die kanarischen Gewässer tagtäglich von einer großen Zahl von Frachtschiffen, darunter auch Tiertransportschiffe, durchkreuzt werden, könnte sich ein solches Szenario jederzeit wiederholen.

Solche Tierkadaver könnten durchaus dazu geeignet sein, auch große oder sehr großer Haie anzulocken, die so ein „gefundenes Fressen“ neben ihrer üblichen Fischkost nicht verschmähen. Ein solches Szenario möchte man nicht unbedingt in der Nähe eines Badestrandes erleben.

Grundsätzlich ist es also verständlich, dass die Behörden auf Gran Canaria nach der Sichtung von doch recht großen Haien so dicht an der Küste auf Nummer sicher gehen mussten und einen Haialarm verhängt haben.

Es kommt ja zum Glück nicht häufig vor und es spricht auch nichts dagegen, dass der Mensch sich, wenigstens vorübergehend, aus dem natürlichen Lebensraum des Hais zurückzieht, um jegliche Konfrontation zu vermeiden.

Polizei-Video des Hammerhais, der den Hai-Alarm auf Gran Canaria ausgelöst hat.
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