Ein Fleischer warnt: Auf Fuerteventura gibt es kaum noch Ziegen

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Die Ziege ist längst Fuerteventuras inoffizielles Wappentier. Selbst die heutige Hauptstadt Puerto del Rosario hieß früher Puerto Cabras („Ziegenhafen“).

Doch der Mythos, dass es auf Fuerteventura mehr Ziegen als Menschen gibt, ist schon lange nicht mehr wahr. In 2023 waren auf Fuerteventura 73.572 Ziegen registriert, während es auf der Insel rund 126.000 menschliche Einwohner gab.

Für José Manuel Quintana, Präsident der Partei Contigo Fuerteventura und Unternehmer in der Fleischbranche, gibt es auf der Insel mittlerweile sogar einen regelrechten Mangel an Ziegen.

Er warnt davor, dass nur noch Fleischbetriebe, die gleichzeitig auch selbst Viehzüchter mit eigenen Herden sind, ihre Kunden mit lokal produziertem Ziegenfleisch beliefern können.

„Es gibt auf Fuerteventura keine Ziegen mehr für die Fleischproduktion“, warnt Quintana. „Wenn die Viehzüchter vor der Wahl stehen, ob ihre Herde für die Milchproduktion oder für die Fleischgewinnung nutzen wollen, entscheiden sie sich für die Milch“, erklärt er.

Mit dem Ziegenkäse, der als frischer Käse rund 10€ pro Kilo einbringt und als gereifter wesentlich mehr, verdient der Ziegenzüchter deutlich besser als mit Ziegenfleisch.

Für die Produktion von einem Kilo Käse braucht man ungefähr 7 Liter Ziegenmilch. Diese Menge kann eine gute Milchziege unter optimalen Bedingungen pro Melkvorgang liefern.

Der gesamte Käse, der auf Fuerteventura produziert wird, findet Abnehmer, die gute Preise bezahlen. Deshalb werden nur Ziegen zur Fleischproduktion geschlachtet, die keine Milch mehr liefern.

Die nahezu ausschließliche Widmung der Ziegenherden für die Milchproduktion hat dazu geführt, dass die Nachfrage nach Ziegenfleisch auf Fuerteventura viel höher ist als das lokale Angebot.

Um die Nachfrage zu decken, muss daher Ziegenfleisch von anderen Inseln oder gar vom spanischen Festland importiert werden. Wer also eines der traditionellen Gerichte auf Fuerteventura wie z.B. „puchero“ oder „carne de cabra en salsa“ bestellt, kann nicht mehr unbedingt davon ausgehen, dass das Fleisch wirklich von Fuerteventura-Ziegen stammt.

Ein weiteres Problem, das zur Knappheit von Ziegenfleisch auf Fuerteventura führt, ist die besondere Vorliebe der „majoreros“, der Einheimischen, für das Fleisch der „baifos“, der Zicklein. Doch „wenn schon die Zicklein geschlachtet werden, nimmst du dir die Möglichkeit, die Herde zu vergrößern“, erklärt Quintana das Dilemma.

„Irgendetwas müssen wir tun“, mahnt Quintana, „denn es gibt auf Fuerteventura kaum noch Ziegen“.

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