Das Cabildo de Fuerteventura (Inselregierung) hat im Rahmen der Feierlichkeiten zum Tag der Umwelt (05.06.) und zum Tag der Ozeane (08.06.) mehrere Kuhreiher und eine Meeresschildröte wieder in die Freiheit entlassen. Beide Freilassungen betonen die Bedeutung des Schutzes und der Wiederherstellung von Ökosystemen sowie die Rolle der Umweltbildung für den Erhalt der Biodiversität auf Fuerteventura. Durch solche Aktionen wird das Bewusstsein der Bevölkerung für den Naturschutz gestärkt und die Wichtigkeit der Zusammenarbeit aller für den Erhalt der natürlichen Lebensräume hervorgehoben.
Kuhreiher als Küken gerettet
Am 5. Juni, dem Weltumwelttag, wurden fünf junge Kuhreiher (Bubulcus ibis) im Gemeindegebiet von Puerto del Rosario freigelassen. Diese Aktivität fand im Rahmen des Umweltbildungsprojekts „De Vuelta a Casa“ (Zurück nach Hause) statt und wurde von Schülern der Grundschule CEIP Sagrado Corazón begleitet. Die Jungvögel waren am 6. Mai als Küken gerettet worden, nachdem sie aus ihren Nestern gefallen waren. Dank ihrer guten körperlichen Verfassung und der schnellen Rettung durch die Umweltschützer konnten die Vögel nun gesund in ihren natürlichen Lebensraum zurückkehren.
Der Kuhreiher ist eine mittelgroße Reiherart. Er ist weltweit verbreitet und ursprünglich in tropischen und subtropischen Regionen Afrikas beheimatet. Im 19. Jahrhundert begannen die Vögel sich auszubreiten und besiedelte Asien, Ozeanien, Amerika und Südeuropa. Aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit leben sie in verschiedenen Lebensräumen, von Feuchtgebieten und Weiden bis hin zu Küstengebieten und städtischen Gärten. Auf den Kanarischen Inseln gilt der Kuhreiher hauptsächlich als Zugvogel, der vor allem im Herbst ankommt, um hier zu überwintern, und im Frühjahr zu seinen Brutgebieten zurückkehrt. Es gibt aber auch Kuhreiher, die das ganze Jahr über auf Fuerteventura bleiben. Bei diesen Vögeln wurden lange Zeit nur erfolglose Brutversuche beobachtet, doch seit einigen Jahren gelingt die Fortpflanzung der Art in der Region Morro Jable.
Der Umweltrat der Inselregierung Carlos Rodríguez betonte, dass die Freilassung dieser Tiere ein Symbol für den Einsatz des Cabildos für den Naturschutz sei und die Bedeutung des Schutzes und der Wiederherstellung von Ökosystemen für den Erhalt der Biodiversität und das ökologische Gleichgewicht von Fuerteventura unterstreiche. Zudem rief er die Bevölkerung dazu auf, Funde von verletzter oder gefährdeter Fauna dem Notruf 112 zu melden, da die Zusammenarbeit der Bürger entscheidend für den schnellen und effektiven Schutz der Biodiversität sei.
Meeresschildkröte freigelassen
Am 6. Juni 2024 wurde eine gerettete Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta) in Playa Blanca (Puerto del Rosario) freigelassen. Diese Aktion wurde ebenfalls von der Umweltabteilung der Inselregierung unter Leitung von Carlos Rodríguez organisiert und fand auch im Rahmen der Feierlichkeiten zum Tag der Umwelt und zum Tag der Ozeane statt. Anwesend waren Schüler des CEIP San José de Calasanz, die im Rahmen des Programms „Conocer para Proteger“ (Kennen um zu Schützen) an der Freilassung teilnahmen. Dieses Programm zielt darauf ab, das Umweltbewusstsein bei Kindern und Jugendlichen zu fördern und sie über die Bedeutung des Naturschutzes aufzuklären.
Die Schildkröte war am 17. Dezember 2023 in das Zentrum für die Rettung und Erhaltung von Meeresschildkröten in Morro Jable aufgenommen worden, nachdem sie nach einer Kollision in Corralejo im Gemeindegebiet von La Oliva gestrandet war. Sie wog 3,42 kg und hatte eine Fraktur in den Schwanzschilden sowie eine tiefe Risswunde im rechten Panzerbereich. Außerdem litt sie unter schwerer Abmagerung und Dehydrierung. Dank der schnellen Reaktion der Umweltschützer, die sie gefunden hatten und der intensiven Pflege im Zentrum für Meeresschildkröten, konnte die Schildkröte vollständig genesen und nun wieder in ihren natürlichen Lebensraum entlassen werden.
Es ist besonders wichtig, Kindern und Jugendlichen den Schutz der Umwelt in allen Facetten zu zeigen und auch täglich vorzuleben. Dazu gehört der Schutz von Tieren genauso wie das korrekte Trennen von Müll und die bewusste Vermeidung von Plastik.
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