Fuerteventura: neue Messstation für Luftqualität und Calima-Auswirkungen

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Seit Anfang März gibt es auf Fuerteventura eine neue Messstation, die im Rahmen Labors für Luftqualität der kanarischen Inseln insbesondere die Luft bei Calima untersuchen soll. Das „Laboratorio de Calidad del Aire de Canarias“ hat zur Zeit auf den Inseln La Graciosa, Fuerteventura, Gran Canaria und Teneriffa derartige Luftmessungsstationen, in der zweiten Phase dieses neuen Projekts folgen weitere Messstationen.

Der Spanische Forschungsrat (Consejo Superior de Investigaciones Científicas, CSIC), unter der Aufsicht des Ministeriums für Wissenschaft und Innovation, sowie die Regierung der Kanarischen Inseln, vertreten durch das Ministerium für ökologischen Übergang, den Kampf gegen den Klimawandel und die Raumplanung, haben eine Vereinbarung zur Einrichtung eines Luftqualitätslabors der Kanarischen Inseln unterzeichnet, das Aerosole und Sandstürme (Calima) untersuchen wird.

Das Projekt ist mit einer Finanzierung von 2,6 Millionen Euro ausgestattet. Der Teil der Infrastruktur, der sich mit der Analyse von Proben befasst, wird sich in den Einrichtungen des CSIC auf Teneriffa befinden, im Institut für Naturprodukte und Agrobiologie (IPNA-CSIC) in La Laguna, während die Beobachtungsstationen an strategischen Orten des Archipels stehen werden. Während die ersten Beobachtungsstationen bereits stehen und auch ihre Arbeit aufgenommen haben, wird das Labor auf Teneriffa zur Zeit noch aufgebaut.

Die Luftqualität hat sich zu einem globalen Anliegen entwickelt, da sie Gesundheit, Ökosysteme und Klima betrifft. In einer Pressemitteilung erklärt das CSIC, dass Luftverschmutzung (im Freien) in Europa jährlich dreihunderttausend Todesfälle und weltweit vier Millionen Todesfälle verursache, hauptsächlich aufgrund von Atemwegs-, Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen. Aerosole oder Schwebeteilchen sind die Schadstoffe, die die meisten Todesfälle verursache.

Diese Aerosole, einmal emittiert (von zahlreichen Quellen wie Bränden, Autos, Schiffen oder Industrie), schweben als atembare Partikel in der Umgebungsluft, entweder als PM10-Partikel (kleiner als 10 Mikrometer), PM2,5-Partikel (kleiner als 2,5 Mikrometer) oder als ultrafeine Partikel (kleiner als 0,1 Mikrometer).

Was atmen wir ein und woher kommen mögliche Schadstoffe?

Messtationen 03 2024 AIRCANLAB
Rot: Messstationen des AirCanLab, Stand März 2024

„Die neue Infrastruktur, die dank der Vereinbarung zwischen dem CSIC und der Regierung der Kanarischen Inseln geschaffen wurde, wird es ermöglichen, den Ursprung und die chemische Zusammensetzung der Partikel zu erkennen, die in der Umgebungsluft des Archipels eingeatmet werden“, sagt Sergio Rodríguez, wissenschaftlicher Leiter des Luftqualitätslabors der Kanarischen Inseln und Forscher am IPNA-CSIC.

„Es wird quantifiziert, wie viel die Emissionen von Autos, Schiffen, industrieller Produktion und Sandstürme zu den Konzentrationen von PM10- und PM2,5-Partikeln in der Umgebungsluft der Kanarischen Inseln beitragen. Darüber hinaus wird festgestellt, wie viel dieser Verschmutzung ihren Ursprung auf den Kanarischen Inseln hat und wie viel aus den umliegenden Regionen stammt, da Sandstürme (Calima) mit Schadstoffen (unter anderem Sulfat, organische Aerosole und eine Mischung aus Metallen) vermischt sind, die von der Industrie Nordafrikas emittiert werden“, fügt er hinzu.

Die Calima mit Sand aus den Wüsten wird eines der Hauptthemen der Untersuchungen im neuen Labor sein. Die Variabilität der Zusammensetzung des Wüstensands und anderer Aerosole, die auf den Kanarischen Inseln eintreffen, wird untersucht. Die Infrastruktur wird auch in der Lage sein, Aerosole zu analysieren, die bei zukünftigen Vulkanausbrüchen emittiert werden, und schnell auf Luftqualitätskrisen wie die auf La Palma zu reagieren. „Die Kanarischen Inseln sind die Region der Europäischen Union mit den höchsten Konzentrationen von Schwebepartikeln, und dies liegt nicht an lokaler Verschmutzung, daher erklärt sich die Notwendigkeit dieser Infrastruktur“, erklärt der Forscher.

„Die Variabilität des Klimas und der Klimawandel beeinflussen die allgemeine Zirkulation der Atmosphäre und damit die Muster und Intensität von Ereignissen mit Saharastaub. In den letzten Jahren wurden die Kanaren von extremen atmosphärischen Phänomenen betroffen, im Jahr 2002, 2020, 2022 und im Februar 2023, als extrem hohe Konzentrationen von atembaren Partikeln PM10 erreicht wurden, mit täglichen Durchschnittswerten von mehr als 1.800 μg/m3, wesentlich höhere Konzentrationen als die von der WHO empfohlenen maximalen Expositionsgrenzen von 45 µg/m3.“ Die Forscher sprechen bei diesen Phänomenen von Supercalimas.

Die neue Messstation auf Fuerteventura, die sich auf dem Dach des Cabildo de Fuerteventura (Inselregierung) in Puerto del Rosario befindet, filtert selbstständig 24 Stunden lang die Luft. Dann wird automatisch ein neuer Filter eingelegt und filtert für die nächsten 24 Stunden. So müssen die Forscher nur alle 14 Tage die Filter entnehmen und neue Filter einsetzten, um durchgehend Daten zur Luftqualität auf Fuerteventura erhalten zu können.

Drücken wir die Daumen, dass wir in diesem Jahr nicht mit zu vielen Calimas und vor allem nicht mit Supercalimas rechnen müssen. Passen dazu, hat die staatliche spanische Wetteragentur AEMET für den heutigen Sonntag, den 17.03.2024 gelben Alarm für Calima herausgegeben.

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