Kanarisches Parlament erörtert Abbau von Seltenen Erden auf Fuerteventura

Bagger

Jorge Méndez, Professor an der Universität La Laguna und Doktor der Physik, hat am 21. Februar 2024 vor dem „Ausschuss für Europaangelegenheiten“ des kanarischen Parlaments, erklärt, dass die Kanarischen Inseln und insbesondere Fuerteventura über nennenswerte Vorkommen von Seltenen Erden verfügen. Darunter könnten sich möglicherweise sogar die wertvollsten dieser begehrten chemischen Elemente befinden. Allerdings bedürfe es weiterer Forschung, um die genauen Mengen zu bestimmen. Der Wissenschaftler betonte, dass ein möglicher Abbau in Minen unter Sicherstellung sämtlicher Umweltgarantien durchgeführt werden müsse.

Wenn wir nicht forschen, werden es andere tun

„Wenn wir nicht forschen, werden es andere tun“, sagte Méndez angesichts der Befürchtungen, die mehrere kanarische Abgeordnete hinsichtlich der Umweltfolgen und der wirtschaftlichen Auswirkungen auf den Tourismus durch eine mögliche Ausbeutung dieser wertvollen Ressourcen zum Ausdruck brachten.

In Europa werden zurzeit keine Seltenen Erden abgebaut. Weit mehr als 90% des Bedarfs der EU an den wichtigen Rohstoffen stammt aus China. Dort wiederum stammen rund 80% der Produktion aus einer einzigen Förderstätte, aus der Bayan-Obo-Mine in der Mongolei.

Méndez bezeichnete in seinem Vortrag vor dem Parlamentsausschuss die Seltenen Erden, zu denen 17 chemische Elemente zählen, als „Vitamine der Industrie“, weil sie in praktisch allen modernen Technologien, jedoch nur in sehr kleinen Mengen, verwendet werden.

Er hob ihre strategische Bedeutung als kritische Rohstoffe in allen Arten von Geräten hervor, von Windturbinen bis zu Elektroautos, über Smartphones und Computern bis hin zu Sicherheitsmerkmalen für Banknoten.

Europa ist bestrebt, seine Abhängigkeit von China zu verringern, das derzeit einen großen Teil der weltweiten Produktion seltener Erden kontrolliert, erklärte Méndez. Er wies jedoch auch darauf hin und betonte, dass diese Erden nicht wirklich „selten“ sind, da sie in allen Arten von Geräten vorhanden sind.

Diese Mineralien sind generell mit einer Konzentration von 100 Gramm pro Tonne über die Erdoberfläche verteilt, es gibt jedoch besonders reiche Lagerstätten, wie die von Bayan-Obo, wo Konzentrationen von 60 Kilogramm pro Tonne erreicht werden, erklärte er.

Seine Forschungsgruppe hat das Vorkommen seltener Erden sowohl auf dem Meeresboden als auch auf der Oberfläche Fuerteventuras bestätigt, insbesondere im Bereich von Pájara, wo es „signifikante Konzentrationen“ von zehn Kilogramm pro Tonne einiger dieser chemischen Elemente in Karbonatit, einer Gesteinsart, gibt.

Der Professor zeigte den Parlamentariern ein kleines Stück Karbonatit in seiner Hand und schätzte, dass es 3 Gramm kritische Elemente enthalten könnte, mit einem Wert von 150 Euro.

Er machte deutlich, dass es auf den Kanarischen Inseln sehr wertvolle seltene Erden gibt, deren Menge unbekannt ist, und dass deshalb weiter geforscht werden muss, wofür „strategische Finanzierung“ benötigt wird.

Er bezog sich insbesondere auf eine spezifische Gruppe seltener Erden, bekannt als HREE (Heavy Rare Earth Elements/ Schwere Seltene Erdelemente), die für fortschrittliche Technologien von grundlegender Bedeutung sind.

Méndez zitierte als Mahnung eine Veröffentlichung einer deutschen Forschungsgruppe, die bereits Karten über die mögliche Präsenz seltener Erden auf Fuerteventura, Gran Canaria, Teneriffa und La Gomera erstellt hat.

Vorlaufzeit von 5 bis 10 Jahren bis zum Abbau von seltenen Erden auf Fuerteventura

Sobald abbauwürdige Vorkommen bestätigt sind, hat jedes Tagebauprojekt eine lange Vorlaufzeit von fünf bis zehn Jahren, mahnte Méndez und er wies darauf hin, dass Europa in jedem Fall auf nachhaltigen und restaurativen Bergbau setzen sollte.

Unterwasserbergbau, wie er für die Ausbeutung von Ressourcen am Monte Tropic benötigt würde, hält Méndez noch für „Science-Fiction“, da die notwendige Technologie noch nicht existiert und wahrscheinlich vor dem 22. Jahrhundert nicht existieren wird.

Als besonders wichtige praktische Anwendung dieser chemischen Elemente betonte Méndez die Steigerung der Effizienz von Solarmodulen und die Produktion von grünem Wasserstoff aus Meerwasser.

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