Ist die Fuerteventura-Kragentrappe zum Aussterben verurteilt?

Tote-Kragentrappe-mit-Sender

Die Fuerteventura-Kragentrappe (Chlamydotis undulata fuertaventurae) ist eine Unterart der Saharakragentrappe (Chlamydotis undulata undulata).

Die Fuerteventura-Kragentrappe oder auch hubara canaria, wie sie auf Spanisch heißt, ist auf den östlichen Kanaren endemisch und kommt nur auf Fuerteventura, Lanzarote, La Graciosa und möglicherweise noch auf der Islote de Lobos vor.

Ein Artikel in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Nature“ vom 24. Januar 2024 zeichnet ein düsteres Bild von der Zukunft des für die Insel Fuerteventura emblematischen Laufvogels.

Die Autoren der Studie haben 51 Fuerteventura-Kragentrappen für eine durchschnittliche Dauer von 3,15 Jahren mit solarbetriebenen GPS-Trackern ausgestattet, um die „anthropogene Mortalität“ der Vögel zu untersuchen, also die Frage zu klären, welche Rolle der Mensch für das Fortbestehen der bedrohten Art spielt.

Von den 51 beobachteten Kragentrappen starben im Laufe der Zeit 7 durch Kollision mit Strom- bzw. Telefonleitungen, eine an einem Drahtzaun, eine durch eine Katze und vier weitere wurden auf einer Straße überfahren.

Es zeigte sich, dass Kragentrappen ungefähr genauso häufig durch anthropogene Todesursachen (6,20% pro Jahr) starben wie durch natürliche (6,36% pro Jahr). Somit liegt die Sterblichkeit bei etwa 12,56% pro Jahr.

Wenn sich an den menschengemachten Todesursachen nichts ändert, dürfte die kanarische Kragentrappe innerhalb der nächsten 50 Jahre aussterben, denn die geschätzte jährliche Reproduktionsrate liegt bei etwa 7,15% pro Jahr.

Selbst wenn es gelänge, die anthropogenen Faktoren vollständig auszuschließen, bestünde noch immer eine 88%-ige Wahrscheinlichkeit, dass die hubara canaria innerhalb der nächsten 100 Jahre ausstirbt.

Besonders düster sehen die Populations-Simulationen für Fuerteventura aus. Hier liegt die Wahrscheinlichkeit für ein Aussterben selbst in einem Szenario ohne menschliche Faktoren bei 100%.

Strategien zur Rettung der Hubara auf Fuerteventura

Ohne ein Eingreifen des Menschen dürfte es für die Hubara nach Ansicht der Wissenschaftler kaum noch eine Hoffnung geben.

Ein Überleben der Kanarischen Kragentrappe auf Fuerteventura und den anderen Inseln wäre langfristig nur möglich, wenn es sehr schnell gelingt, die anthropogenen Faktoren zu reduzieren und gleichzeitig die Reproduktionsrate zu steigern.

Letzteres ließe sich z.B. durch Schutzmaßnahmen in den Habitaten erreichen, indem auf bewässerten Feldern spezielle Futterpflanzen für die Kragentrappen angepflanzt werden. Damit ließen sich die Brutgebiete erweitern und der Fortpflanzungserfolg steigern.

Klimawandel als zusätzliche Bedrohung

Auch der Klimawandel macht den Populationen der Krangentrappe zu schaffen. Viele Jahre in Folge mit extremer Trockenheit lassen das Futterangebot und damit auch die Widerstandsfähigkeit der Vögel immer weiter schrumpfen.

Hier geht es zum vollständigen Artikel im Fachmagazin Nature.

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