Über das Scheiß-Verhalten vermeintlicher Naturliebhaber auf Fuerteventura

Feuchttücher-Jandia-Fuerteventura

Fuerteventura zieht vor allem in den Wintermonaten viele Menschen an, die sich an der Schönheit der Landschaft und der Natur erfreuen wollen. Vor allem das Wandern und Mountainbike-Fahren gehören im Winter zu den beliebten Sport- und Freizeitaktivitäten vieler Urlauber.

Auch viele Wohnmobilisten kommen in den Wintermonaten wie die Zugvögel nach Fuerteventura, um dem kalten Winter in ihren Herkunftsländern zu entfliehen und die relative Freiheit und die Natur unter der kanarischen Sonne zu genießen.

Tatsächlich hat Fuerteventura Naturliebhabern vieles zu bieten: Weite und Abgeschiedenheit, schroffe Küsten und tief in die Landschaft geschnittene Barrancos, wüstenartige Dünenlandschaften und steppenartige Ebenen. Hinzu kommt eine artenreiche Flora und Fauna, die unzählige Endemismen hervorgebracht hat, die nirgendwo sonst auf der Welt vorkommen.

Feuchttuch Busch
Feuchtes Toilettenpapier in seiner natürlichen Umgebung…

Doch immer häufiger findet man in ansonsten weitgehend unberührten Landschaften untrügliche Spuren zweier invasiver Arten, nämlich Homo kackans vadens und Homo kackans wohnmobiliensis. Während die erste sich überwiegend gehend durch die Landschaften Fuerteventuras bewegt, bevorzugt die zweite die Fortbewegung mit verschiedenen Arten von mehr oder weniger zur mobilen Behausung ausgebauten Fahrzeugen.

Leider handelt es sich bei den Hinterlassenschaften nicht nur um die unvermeidlichen Fuß- oder Reifenspuren, sondern immer häufiger um Sch…-Haufen, in der Regel garniert mit unverrottbaren Feuchttüchern. Gelegentlich finden sich auch gebrauchte Tampons und Damenbinden.

Unverhofft eintretende Notdurft oder vorsätzlich geplante Verrichtung?

Wer z.B. im Naturschutzgebiet des Parque Natural de Jandia spazieren geht, kann solchen Hinterlassenschaften kaum noch entgehen.

Je schöner, idyllischer, abgeschiedener und windgeschützter ein Ort ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand diesen bereits als Örtchen benutzt hat. An manchen Stellen kündigt schon der Geruch an, was einen hinter der nächsten Biegung im Barranco oder hinter dem nächsten höheren Busch erwartet, noch bevor man die Wurzel des Übels sehen kann.

kackhaufen Fuerteventura
Je schöner das Barranco, desto wahrscheinlicher werden diese unappetitlichen Funde.

Natürlich kann es jedem passieren, dass er mitten bei der schönsten Wanderung von einen nicht zu kontrollierenden Drang überrascht wird. Wohl dem, der dann wenigstens ein Papiertaschentuch zur Hand hat.

Doch wer seinen Sch…-Haufen mit Feuchttüchern zurücklassen kann, handelt zweifelsfrei planmäßig und ist auf diese Eventualität bestens vorbereitet. Ähnliches dürfte für den Austausch von Tampons und Binden gelten. Doch wer planmäßig Feuchttücher, Ersatztampons oder -binden ins Ausflugsgepäck packt, hat garantiert auch Platz für eine kleine Plastiktüte, so wie jeder Hundebesitzer sie verwenden muss, um die Hinterlassenschaften seines Vierbeiners zu entsorgen. Die gibt’s in jedem Supermarkt für ein paar Cent zu kaufen.

Wenn wenigstens die Reinigungsutensilien und die gebrauchte Tampons und Binden in einer solchen Tüte wieder mitgenommen würden, wären die negativen Folgen für die Landschaft und die Umwelt schon deutlich entschärft. Wenn man dann vor dem „Geschäft“ noch ein kleines Loch gräbt und dieses hinterher wieder mit Sand bedeckt, wäre auch anderen Naturliebhabern der gebührende Respekt gezollt.

Entleerung von Chemietoiletten im Naturpark

Für die vielen Fahrzeuge, die auf Fuerteventura zum Übernachten genutzt werden, ohne dafür besonders ausgebaut zu sein und vor allem keine Toilette an Bord haben, gilt im Prinzip dasselbe wie für Wanderer: Ihr habt genug Platz im Auto für eine paar Hundekottüten!

Noch ganz andere Dimensionen nimmt das Problem an, wenn die Besitzer von Chemie-Toiletten deren Inhalt einfach irgendwo in der Natur entsorgen. Die Chemie zersetzt zwar die Fäkalien, doch gegen die Feuchttücher haben selbst die Chemikalien keine Chance. Eine solche Untat ist daran zu erkennen, dass an einer Stelle in der Dutzende von scheinbar blütenreinen Feuchttüchern auf dem Boden liegen oder an den stacheligen Sträuchern hängen.

Feuchtuecher Panorama
Wenn „saubere“ Feuchttücher in Massen auftreten, spricht das für eine in der Landschaft entleerte Chemietoilette

Freilich gibt es auf Fuerteventura zu wenig Infrastruktur für Wohnmobile. Die logische Konsequenz wäre daher, dass die Behörden die immer weiter steigende Zahl von Wohnmobilien solange durch ein strengeres Durchsetzen der Regeln begrenzen, bis entsprechende Infrastruktur geschaffen worden ist. Wenn Camper also auch in Zukunft möglichst frei ihren Aufenthalt auf Fuerteventura genießen wollen, sollten sie alles daran setzen, dass sie keine Spuren in der Landschaft hinterlassen.

Natürlich ist es mit den Wanderern und Campern ähnlich wie bei den Rauchern. Nicht jeder Raucher hinterlässt seine Kippen, aber genau diese sind es, die dafür sorgen, dass die Freiheiten der Rücksichtsvollen immer weiter eingeschränkt werden.

So sieht es aus, wenn ein Camper seine Chemie-Toilette auf Fuerteventura einfach in der Natur entleert
Bestimme den Lohn für unsere Arbeit!

Wenn Du unsere Inhalte nützlich, unterhaltsam oder informativ findest, kannst Du den Lohn für unsere Arbeit selbst bestimmen. Das geht ganz einfach über diesen Link:

eea6f7e08daf484cab1369bf07e34122
https://www.fuerteventurazeitung.de/du-bestimmst-den-lohn-fuer-unsere-arbeit/ banner 300x250 Bestimme den Lohn

Weitere Beiträge im Bereich Fuerteventura Nachrichten