Keine Zukunft für Lost Place Canalbión im Süden von Fuerteventura

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Das Betongerippe eines Hotelneubaus und die brachliegende Urbanisation Canalbión im Süden von Fuerteventura gehören wohl zu den schlimmsten landschaftlichen Schandflecken, die die Insel zu bieten hat.

Doch so wie es aussieht, ist weder ein Weiterbau des Hotels noch ein Abriss in der näheren Zukunft möglich. Das Betonskelett dürfte wohl noch weitere Jahrzehnte als Mahnmal für mangelnde Planungskompetenz und fehlende Rechtssicherheit auf Fuerteventura und den kanarischen Inseln insgesamt bestehen bleiben.

Die Inselregierung von Fuerteventura (Cabildo) hat im Januar 2024 eine negative Stellungnahme zu dem Versuch der Entwickler des ehemaligen Erschließungsplans Canalbión abgegeben, dieses 483.333 Quadratmeter große Gebiet nahe dem Strand Playa de Los Canarios in der Gemeinde Pájara wiederzubeleben.

Im Rahmen der Erstellung des neuen Allgemeinen Bebauungsplans (PGO) von Pájara hatten die Eigentümer der Mehrheit der Grundstücke den Entwurf für einen städtebaulichen Vertrag vorgelegt, der die Genehmigung von 2.417 touristischen Betten vorsah.

In seinem Bericht über den Allgemeinen Bebauungsplan von Pájara konzentriert sich das Cabildo von Fuerteventura auf die vorgeschlagenen Änderungen, die den Bestimmungen des inselweiten „Plans zur Ordnung der Natürlichen Ressourcen“ (Plan de Ordenación de Recursos Naturales) des Raumordnungsplans von Fuerteventura zuwiderlaufen. Dieser inselweite Raumordnungsplan steht in der Gesetzeshierarchie über dem Bebauungsplan der Gemeinde Pájara.

Unter den „nicht ausreichend begründeten und gerechtfertigten“ Änderungen sticht die Klassifizierung von Canalbión als bebaubares Land hervor, die „nicht die im kanarischen Bodengesetz festgelegten Anforderungen erfüllt“.

Die Gesetzgebung besagt, dass die Ausweisung von neuem Bauland in Gebieten erfolgen muss, die „in Erweiterung ohne jede Unterbrechung an bestehendes Stadtgebiet angrenzen“. Dies ist bei Canalbión nicht der Fall, das isoliert liegt und nach der aktuellen Planung des Cabildo als ländlicher Boden gilt. „Gemäß dem Prinzip der normativen Hierarchie“ muss die territoriale Planung der Inselbehörde von der „städtebaulichen Ordnung“ der Gemeinde respektiert werden.

Die Kritik des Cabildo von Fuerteventura geht noch weiter: „Es scheint, dass die vorgesehene Umwidmung zu bebaubarem Land nicht auf der Grundlage der tatsächlichen Bedürfnisse“ der Gemeinde Pájara geplant wurde, „wie es das kanarische Bodengesetz vorschreibt“.

Außerdem sei der Mindestabstand von 100 Metern zur Grenze des Naturparks Jandía „im Falle von Canalbión nicht vorhanden“, der zur Umklassifizierung zu ungeordnetem Bauland laut Raumordnungsplan von Fuerteventura einzuhalten ist. Das Cabildo führte weiter aus, dass mindestens drei Straßen der alten Urbanisation innerhalb der Grenzen des geschützten Naturraums liegen.

Im Allgemeinen Bebauungsplan der Gemeinde Pájara wird darauf hingewiesen, dass Canalbión „derzeit die größten negativen Auswirkungen auf die Landschaft des Gemeindegebiete von Pájara darstellt“, mit Rohbauten, die mit Baugenehmigungen errichtet wurden, die auf Grundlage des später von der Justiz aufgehobenen Bebauungsplans erteilt worden waren.

Kurzer Überblick über die Geschichte des Lost Place Canalbión

Im Juni 2000 wurde der Erschließungsplan auf Basis des Allgemeinen Bebauungsplans von 1998 genehmigt. Zwei Monate später wurde das Urbanisierungsprojekt genehmigt, um mit den Bauarbeiten zu beginnen. Jedoch erklärte die Justiz im Februar 2003 den Bebauungsplan von 1998 für ungültig. Damit trat der alte Bebauungsplan von 1989 wieder in Kraft, der bis heute in Pájara gültig ist.

Einstellung der Bauarbeiten

Im Mai 2007 ordnete die Kanarische Naturschutzagentur APMUN die Einstellung der Bauarbeiten an. Im Januar 2008 wurde auch der Erschließungsplan für nichtig erklärt. Im Dezember 2010 bestätigte das Oberste Gericht die Nichtigkeit der Urbanisation Canalbión.

Schaurig schön ist die Umgebung des Betonskelets des unvollendeten Hotels in Canalbión
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