In 2023 über 840 verletzte Wildtiere auf Fuerteventura gefunden

verletzter-Schmutzgeier-Fuerteventura

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussehen mag, gibt es auf Fuerteventura eine artenreiche Flora und Fauna, die besonderen Schutz braucht. Die zunehmende Zersiedelung, der Bau von Straßen und Hochspannungsleitungen und die Verschmutzung des Meeres und der Küsten sorgen auch auf Fuerteventura immer häufiger dafür, dass Wildtiere Verletzungen und Unfälle erleiden, die sie ohne menschliche Hilfe nicht überleben könnten.

Im Jahr 2023 haben sich Mitarbeiter der Inselregierung von Fuerteventura (Cabildo)um mehr als 840 verletzte Wildtiere gekümmert, von denen mehr als die Hälfte gerettet werden konnte. Dies ist ein neuer Rekord im Vergleich zu den letzten Jahren und ein Ergebnis der intensiveren Mitwirkung von sensibilisierten Bürgern, die entsprechende Funde melden, und der besseren Koordination zwischen den verschiedenen involvierten Behörden.

442 Tiere wurden mit verletzt in die Biologische Station von La Oliva (Estación Biológica de La Oliva) gebracht, um im dort eingerichteten „Erholungs-Zentrum für Wildtiere“ (Centro de Recuperación de Fauna Silvestre) behandelt, aufgepäppelt und anschließend wieder freigelassen zu werden.

Die meisten der dort aufgenommenen Tiere waren Vögel, nämlich 406 Exemplare aus über vierzig verschiedenen Arten. Die häufigsten Arten waren der Sepiasturmtaucher (Calonectris diomedea), gefolgt von der Gelbfußmöwe (Larus livens) und in größerem Abstand vom Turmfalken (Falco tinnunculus canariensis) und dem Papageitaucher (Fratercula arctica).

Außerdem wurden 26 Unechte Karettschildkröten (Caretta caretta) aufgenommen, die nach einer veterinärmedizinischen Erstversorgung in das Zentrum zur Wiederansiedlung und Erhaltung von Meeresschildkröten (Centro de Recuperación y Conservación de Tortugas Marinas) in Morro Jable verlegt wurden.

Die Aufgabe der Tierärzte und Pfleger in dieser Einrichtung ist es, verletzten, kranken oder verwaisten Tieren Nahrung, Unterkunft und medizinische Versorgung zu bieten, um sie wieder für ein Leben in Freiheit fit zu machen und sie anschließend in ihre natürliche Umgebung zurückzubringen. Außerdem werden Schildkröten mit GPS-Trackern ausgerüstet und Vögeln beringt, um ihr weiteres Schicksal mitzuverfolgen und gleichzeitig wissenschaftliche Erkenntnisse über ihre Lebensweise zu gewinnen.

Die Hauptursachen für die Aufnahme von verletzten Wildtieren auf Fuerteventura sind Verkehrsunfälle, Zusammenstöße mit Stromleitungen und Unterernährung.

Verletzte Wildtiere auf Fuerteventura sind nicht immer zu retten

Leider hat nicht jede Verletzung eines Wildtiers auf Fuerteventura ein Happy End.

Denn leider wurden auch 402 Tiere tot in die Biologie-Station gebracht. Bei diesen wurden Untersuchungen durchgeführt, die zur Erhaltung der Arten beitragen sollen, wie beispielsweise Nekropsien, Vermessungen und die Entnahme biologischer Proben. Diese Arbeiten erfolgen in Zusammenarbeit mit der Veterinärmedizinischen Fakultät der ULPGC und dem Universitätsinstitut für Tiergesundheit und Lebensmittelsicherheit (IUSA).

Auch unter den tot aufgefundenen Tieren waren mit 354 Exemplaren vor allem Vögel betroffen, darunter 212 Papageientaucher und 41 Rostgänse. Außerdem wurden die Kadaver von zehn Meeressäugern gefunden und untersucht, darunter drei Gewöhnliche Delfine, ein Grauwal, zwei Zwergpottwale, zwei Streifendelfine, zwei Atlantische Fleckendelfine und drei Cuvier-Schnabelwale

Carlos Rodríguez, im Cabildo für das Umweltressort zuständig, betont die Bedeutung dieser Arbeit für den Erhalt der lokalen Biodiversität. Zudem hebt er die Wichtigkeit der Bürgerbeteiligung beim Schutz der Wildtiere hervor, sowie die Notwendigkeit, sich gemeinsam für den Erhalt der Natur Fuerteventuras einzusetzen.

Das Cabildo bittet Einheimische und Touristen, verletzte oder verunglückte Tiere unter der allgemeinen Notrufnummer 112 zu melden.

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