Am Abend des 23. Januar 2024 hat sich auf der FV-30 im Gemeindegebiet von Betancuria im Zentrum von Fuerteventura ein schwerer Verkehrsunfall ereignet. Ein VW Polo und ein Renault Megan sind auf ihrer jeweils linken Fahrzeugseite frontal zusammengestoßen.
Der Notruf, der den Unfall meldete, ging um 17:59h im Koordinationszentrum für Notfälle und Sicherheit der kanarischen Regierung (Centro Coordinador de Emergencias y Seguridad/ CECOES/ Telefon 112) ein.
Die Rettungsleitstelle entsandte einen Rettungswagen und einen Notarztwagen zur Unfallstelle, ebenso wie die Feuerwehr des Cabildo und die Guardia Civil.
Als die Rettungskräfte am Unfallort eintrafen, fanden sie eine Frau vor, die nach erster Diagnose schwer verletzt war. Feuerwehrleute des Cabildo mussten das Unfallopfer aus dem Auto befreien. Anschließend wurde die Frau stabilisiert und mit den Notarztwagen ins Inselkrankenhaus nach Puerto del Rosario gebracht.
Vier weitere Personen wurden am Unfallort medizinisch erstversorgt. Sie mussten nicht ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Die Guardia Civil hat Unfallermittlungen aufgenommen.
Unfall in Kurve mit durchgezogener Linie
Auch wenn es von offizieller Seite keine Angaben zum Unfallhergang gibt, lässt sich anhand der von den Rettungskräften veröffentlichten Fotos erkennen, dass sich der Unfall in einer Kurve an einer Stelle mit offenbar einer durchgezogenen Mittellinie ereignet hat.
Da die Autos stark mit ihrer jeweils äußersten linken Seite aufeinander geprallt sind, könnte dies dafür sprechen, dass eines der Fahrzeuge oder beide über die Mittellinie in die gegenüberliegende Fahrspur gefahren sind.
Dieses extrem gefährliche Verhalten ist auf Fuerteventura leider eher die Regel als eine Ausnahme. Wer viel auf den hiesigen Straßen unterwegs ist, wird zwangsläufig beobachten, dass es viele Autofahrer gibt, denen durchgezogene Linien auch in Kurven, vor Kuppen und an sonstigen unübersichtlichen Stellen schlicht egal zu sein scheinen.
Insbesondere die bergige Strecke zwischen Pájara und Betancuria ist für Leute, die schon mit Hilfe von Mittellinien nicht ihre Fahrspur halten können, völlig ungeeignet. Denn auf vielen Streckenabschnitten gibt es dort überhaupt keine Linien. Manchen Autofahrer scheinen dann zu glauben, dass ihnen die Straße auf ganzer Breite allein gehört und auch hinter Kurven gar kein Gegenverkehr kommen könnte.
Hinzu kommen Urlauber, die hinter Kurven oder Kuppen auf Landstraßen, auf denen man 90km/h schnell fahren darf, einfach mal eben anhalten, weil die Landschaft so schön ist und man genau an dieser Stelle ein Foto machen möchte.
Ähnliches gilt auch für Rennradfahrer, die nach einem anstrengenden Anstieg genau hinter einer Kuppe, und somit für Autofahrer erst sehr spät zu sehen, auf der Fahrbahn eine Pause einlegen und auf ihre langsameren Kollegen warten.
Auch wenn Ihr im Urlaub seid: bitte schaltet im Straßenverkehr nicht den gesunden Menschenverstand aus und beachtet die durchgezogenen Linien!
Radfahrer überholen bei durchgezogener Linie
In Spanien ist es ausnahmsweise erlaubt, Radfahrer und Mofas auch bei einer durchgezogener Linie zu überholen. Allerdings darf man dabei weder den Radfahrer noch andere entgegenkommende Fahrzeuge gefährden und man muss dabei mindestens 1,5m seitlichen Abstand halten. Vor Kuppen und Kurven ist das Überholen von Radfahrern bei durchgezogener Linie folglich nicht erlaubt, sondern nur bei einer gut einsehbaren Gegenfahrbahn.
Radfahrer dürfen zu zweit nebeneinander fahren, müssen sich dabei aber auch so weit wie möglich rechts halten. An unübersichtlichen Stellen (also z.B. vor Kuppen oder Kurven) oder wenn sich ein Stau bildet, müssen sie hintereinander fahren.
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