Ausgleich für Origo-Mare-Bausünde im Norden von Fuerteventura: Schutz der Höhle bei Villaverde

Origo-Mare-Fuerteventura

Es gibt auf Fuerteventura diverse Bausünden. Eine davon, die Siedlung Origomare bei Majanicho im Norden von Fuerteventura, ist so gravierend, dass sich sogar die Europäische Union eingeschaltet hat und Spanien aufgefordert hat, einen Ausgleich für die Eingriffe in die Natur zu schaffen.

Die Regierung der Kanarischen Inseln hat nun beim spanischen Ministerium für Ökologischen Wandel beantragt, den Lavatunnel „Cueva del Llano“ in Villaverde als „FFH-Gebiet“ (Flora-Fauna-Habitat-Gebiet, Spanisch „Lugar de Importancia Comunitaria“/ LIC ) zu deklarieren und in das europäische Netz von Naturschutzgebieten „Natura 2000“ zu integrieren. Auf diese Weise soll ein Ausgleich für die Zerstörung des Lebensraums geschaffen werden, die durch den Bau der Origo Mare-Siedlung in Majanicho verursacht wurde.

Diese Entscheidung der kanarischen Regierung wurde 11. Dezember 2023 im Amtsblatt der Kanarischen Inseln (BOC) veröffentlicht. Der Vorschlag wird, sobald er die Zustimmung des Ministeriums für Ökologischen Wandel und Demografische Herausforderung erhält, zur Genehmigung an die Europäische Kommission weitergeleitet.

Cueva del Llano Villa Verde Fuerteventura
Ausgleich für Origo-Mare-Bausünde im Norden von Fuerteventura: Schutz der Höhle bei Villaverde 5

Die Entscheidung der Regierung der Kanarischen Inseln, den vulkanischen Tunnel als FFH-Gebiet zu deklarieren, ist eine der Maßnahmen, mit denen die Regionalregierung der durch die Zerstörung eines Teils des FFH-Gebiets mit Lavafeldern und natürlichen Höhlen verursachten „Verfalls“ ausgleichen möchte.

Geschichte des Origo Mare auf Fuerteventura

Die Geschichte geht zurück auf das Jahr 2000, als die damalige Kommission für Raumordnung der Kanarischen Inseln (Cotmac) einen negatives Gutachten über den Bau der Siedlung Origo Mare, Plan Parcial SA-12 Casas de Majanicho, abgab.

Das Gutachten, nach dem der Komplex nie hätte gebaut werden dürfen, wurde vom damaligen Bürgermeister von La Oliva, Domingo González Arroyo, ignoriert. Er erließ einfach ein Dekret, in dem er versicherte, dass das Projekt keine Gefahr für die endemische Fuerteventura-Kragentrappe (Chlamydotis undulata fuerteventurae), einen geschützten und vom Aussterben bedrohten Vogel, darstelle. Schließlich erteilte die Gemeinde im Jahr 2002 die Baugenehmigung.

Kragentrappe
Das Habitat der Fuerteventura-Kragentrappe ist inselweit in Gefahr

Das Projekt beeinträchtigte das Malpaís (Lavafeld), das bereits als FFH-Gebiet unter europäischen Schutz stand, und die sogenannten „embryonalen Wanderdünen“, ebenfalls FHH-Gebiet, von denen eine Fläche von rund 97.000 Quadratmetern beeinträchtigt wurde. Darüber hinaus war auch noch ein spezielles Vogelschutzgebiet (ZEPA) betroffen.

Die Umweltschäden wurden bei der Europäischen Kommission angezeigt, die 2017 im Zusammenhang mit dem Origo Mare ein Vertragsverletzungsverfahren wegen der Zerstörung von gemeinschaftlichem Interesse durch die schlechte Umsetzung der Richtlinie 2011/92/EU, betreffend die Bewertung der Auswirkungen „bestimmter öffentlicher und privater Projekte auf die Umwelt“ eröffnete.

Die Cueva del Llano bildet ein Höhlenökosystem, in dem drei einzigartige und sehr empfindliche Tierarten zuhause sind: Maiorerus randoi (ein Höhlenweberknecht), vom Aussterben bedroht; Coletinia majorensis (ein Insekt aus der Unterklasse der Fischchen) und Spermophorides fuertecavensis („Fuerteventura-Höhlen-Zitterspinne“).

Die Cueva del Llano hat eine Fläche von 6,91 Hektar, einschließlich des vulkanischen Tunnels und einer Schutzzone von 50 Metern rundherum.

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