Mit dem Elektroauto von München nach Fuerteventura

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Viele Kritiker zweifeln noch immer an der Alltags- und Reisetauglichkeit von Elektroautos. Insbesondere die vermeintlich zu geringe Reichweite macht in ihren Augen ein Elektroauto für längere Strecken unbrauchbar. Ein Leser der Fuerteventurazeitung hat den Gegenbeweis angetreten, und sich mit einem Tesla Model Y auf die rund 2.500km lange Reise von München nach Fuerteventura aufgemacht.

Im Tesla Model Y rund 2500 km durch Europa

Die Reise von München nach Fuerteventura im Tesla Model Y war zweifelsohne ein aufregendes Abenteuer, das die Stärken, aber auch die Herausforderungen der Elektromobilität offenbarte. Während die Fahrt durch Europa und über das Meer beeindruckende Momente bot, konnten einige Vorbehalte gegenüber der Elektromobilität nicht völlig ausgeräumt werden.

Hoffnungsvoller Start trotz Schneechaos

Am 1. Dezember 2023 machten wir uns zu Dritt mit voll geladenen Batterien und voller Hoffnung und Zuversicht und mit reichlich Vorfreunde auf eine sonnige Ankunft auf Fuerteventura auf dem Weg.

Doch der Start in München, eingehüllt in Schneechaos, war ein erster Hinweis auf eine der Herausforderungen der Elektromobilität: Wetterbedingungen können einen erheblichen Einfluss auf die Reichweite und Leistung von Elektrofahrzeugen haben. Trotz moderner Technologie bleibt die Abhängigkeit von äußeren Faktoren ein nicht zu vernachlässigender Aspekt.

Die Batterieleistung ist bei Temperaturen unter 3 Grad doch beeinflusst und der zusätzliche Stromverbrauch der Heizung trotz moderner Wärmepumpentechnik reduzierte die Reichweite um ca. 25%. Dank der dynamische Routenführung des Navigationssystems, das die verbleibende Reichweite zu jedem Zeitpunkt im Blick behält, haben sich allerdings nur die Ladeorte etwas verändert.

Supercharger-Netzwerk als Rettungsanker

Tesla Fuerteventura
Mit dem Tesla von München nach Fuerteventura: Zwischenstopp in Sevilla

Die Reise durch Freiburg, Narbonne, Barcelona und Valencia bewies eindrücklich die Effizienz des Tesla Supercharger-Netzwerks. Doch selbst angesichts dieser gut ausgebauten Ladeinfrastruktur konnten die Bedenken hinsichtlich der Verfügbarkeit von Ladestationen an abgelegeneren Orten nicht völlig ausgeräumt werden. Insbesondere auf den Kanaren wurden noch Schwachpunkte in der Ladeinfrastruktur deutlich.

Tesla Fuerteventura Route
Auch eine große Reise ist mit einem Tesla machbar

Die Elektromobilität bewies ihre Stärken vor allem in urbanen Gebieten. Doch in ländlichen Regionen kann die Versorgung mit Ladestationen immer noch als unzureichend bezeichnet werden, wenn man auf das öffentliche Ladenetz angewiesen ist.

Als Negativbeispiel ist ein Ladepark in Frankreich aufgefallen, der partout keine Kreditkarten annehmen wollte. Unsere Rettung war ein netter französischer Porsche-Taycan-Fahrer, der uns seine Ladekarte zur Verfügung stellte.

27 Stunden auf See: Eine Herausforderung für die Batterie

Die Überfahrt von Huelva nach Lanzarote dauerte ganze 27 Stunden, und während das Laden auf dem Schiff technisch nicht machbar war, stellte sich die Frage nach der Alltagstauglichkeit von Elektrofahrzeugen bei derartigen Langstreckenfahrten. Die Bewegung des Schiffes lies den Tesla nicht zur Ruhe kommen und in den 27 Stunden verbrauchte das Fahrzeug 8% der Batterie im Stillstand.

Ladepunkte und Reichweitenangst

Die Etappe von Playa Blanca nach Corralejo auf Fuerteventura machte deutlich, dass die knappe Verfügbarkeit (vorhanden Ja aber nicht funktionsfähig) von Ladestationen und die damit verbundene latente „Reichweitenangst“ weiterhin ein Thema sind.

Eine zuverlässige Infrastruktur dürfte entscheidend dazu beitragen, das Vertrauen der Verbraucher in die Elektromobilität zu stärken. Die Sorge, mit einem leeren Akku zu stranden, bleibt eine der größten Hürden für viele potenzielle Elektroautofahrer.

Fazit: Ein Schritt in die Zukunft, aber noch ausbaufähig

Die Reise von München nach Fuerteventura im Tesla Model Y war zweifellos ein Meilenstein für meine positive Überzeugung zur Elektromobilität.

Das Supercharger-Netzwerk erwies sich als zuverlässige Quelle für schnelles Aufladen, und die landschaftliche Vielfalt Europas machte die Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Als Reiseturnus hat sich 4 Stunden Fahren (ca. 350 km bis 420 km), dann rund 45 Minuten Pause zum Laden und um etwas zu essen und dann wieder ca. 4 Stunden Fahren als absolut praktikabel erwiesen.

Dennoch blieben die Herausforderungen, sei es durch Wetterbedingungen, abgelegene Strecken oder begrenzte öffentlicher Ladeinfrastruktur, nicht zu übersehen.

Elektromobilität ist zweifellos auf dem Vormarsch, aber es bleibt noch viel zu tun, um alle Bedenken auszuräumen und das volle Potenzial dieser nachhaltigen Fortbewegungsart zu entfalten.

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