Tote Sepiasturmtaucher auf Fuerteventuras Autobahn

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Wie in jedem Jahr wird auch in diesem November auf Fuerteventura der Nachwuchs des Sepiasturmtauchers Calonectris diomedea) flügge. Die bevorzugten Nistgebiete dieses bedrohten Seevogels befinden sich im Barranco Rio Cabras bei Puerto del Rosario und in den Felsen von Costa Antigua.

Und wie in jedem Jahr, hat auch in der laufenden Saison mutmaßlich die Lichtverschmutzung in ihrem Lebensraum schon diverse Jungtiere das Leben gekostet. Mehrere junge „pardelas“, wie die Spanier die Sepiasturmtaucher nennen, wurden auf der Autobahn zwischen der Hauptstadt und dem Flughafen gefunden. Die jungen Exemplare könnten durch die Beleuchtung der Autobahn beim Verlassen des Barranco de Rio Cabras desorientiert worden sein.

Das Problem: Sepiasturmtaucher orientieren sich bei ihrem ersten Flug am Licht des Mondes. Wenn sie bei ihrem ersten Flug z.B. von Straßenlaternen, Flutlichtstrahlern eines Sportplatzes oder Autoscheinwerfern irritiert werden, endet das für die Tiere oft mit einem tödlichen Unfall.

Es kursieren zahlreiche Fotos von jungen Sturmtauchern, die zu dieser Jahreszeit ihre ersten Flüge beginnen und extrem empfindlich auf sehr helles Licht reagieren. Behörden und Umweltschutzorganisationen rufen zur Verantwortung auf, um den Verlust von Vögeln in dieser Brutsaison so gering wie möglich zu halten.

Licht aus auf der Autobahn

Im vergangenen Jahr 2022 blieb die Beleuchtung auf der Autobahn nahe der Hauptstadt von Fuerteventura vom 4. bis 14. November ausgeschaltet, um die Sepiasturmtaucher zu schützen, die in der Nähe aus den Eiern geschlüpft sind. Diese Maßnahme zielte darauf ab, die durch Lichtverschmutzung verursachten Todesfälle zu reduzieren, die jedes Jahr auf Fuerteventura bei Hunderten von Vögeln beobachtet werden.

Die Gemeinde Puerto del Rosario erklärte damals, dass Lichtverschmutzung zu einem Rückgang der Sturmtaucher-Population führt, und kündigte an, die Beleuchtung in Küstennähe zu reduzieren.

Sepiasturmtaucher sind große Zugvögel mit bedeutenden Brutkolonien auf Fuerteventura und anderen Kanareninseln. Sie migrieren im Oktober und November in wärmere Gebiete und kehren im Frühjahr zurück.

Neben der Lichtverschmutzung stellt leider auch die Wilderei eine große Gefahr für die geschützte Tierart dar. Früher standen sowohl die Eier als auch die ausgewachsenen Vögel auf dem Speiseplan der Inselbewohner. Das ist heute zwar streng verboten, kommt aber dennoch gelegentlich vor. Im September und Oktober 2020 wurden auf Fuerteventura mehrere Personen mit erlegten Pardelas von der Polizei festgenommen.

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