Am 18. November 2023 hat die Fuerteventura-Zeitung einen Beitrag über die von den Urlaubern bevorzugten Zahlungsmethoden veröffentlicht. Bargeld oder Karte lautete die Frage, die in den sozialen Medien immer wieder heftig diskutiert wird.
Ausgerechnet zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Beitrags, etwa gegen 12:10h kanarischer Zeit, ist es in ganz Spanien, und somit auch auf Fuerteventura und den übrigen Kanarischen Inseln, zu einem Ausfall der Systeme von Redsys gekommen. Redsys ist der größte Dienstleister im Bereich des elektronischen Zahlungsverkehrs in Spanien.
Als Folge des Systemausfalls kam es vor allem an den Kassen von Supermärkten auf den größeren Kanareninseln Gran Canaria und Teneriffa zu langen Schlangen, weil Zahlungen mit Kreditkarten oder Debitkarten nicht mehr möglich waren. Auch Zahlungen per BIZUM, einer in Spanien weit verbreiteten Methode zum Versenden von kleinen Geldbeträgen an eine Mobiltelefonnummer, konnten nicht mehr verarbeitet werden. Geldautomaten spuckten kein Bargeld mehr aus selbst elektronische Überweisungen konnten nicht mehr ausgeführt werden.
Mehrere Banken, wie etwa die BBVA und die CaixaBank, bestätigten die Ausfälle ihrer Zahlungssysteme.
Um 13:09h, also rund eine Stunde später, teilte Redsys per Twitter mit, dass das Problem behoben sei und die Zahlungssysteme wieder normal funktionierten.
Der Ausfall soll durch einen Ausfall interner Kommunikationslinien verursacht worden. Das Unternehmen schloss jeglichen Zusammenhang mit einem möglichen externen Angriff aus.
Mehr als 60 Banken und Sparkassen in Spanien vertrauen auf den Zahlungsabwickler Redsys. Das Unternehmen besteht seit mehr als 40 Jahren. Die Plattform gilt international als eine der schnellsten und sichersten.
In 2019 haben die spanischen Banken die drei damals bestehenden Zahlungssysteme Redsys, Iberpay und die Zahlungsplattform der Cecabank zusammengeschlossen. Dadurch konnten die Banken zwar erhebliche Kosten sparen. Durch die Konzentration auf eine einzige Plattform sind jedoch die Konsequenzen von Systemausfällen größer, das dann praktisch alle Kunden gleichzeitig betroffen sind.
Nach Angaben der Europäischen Zentralbank ist die Verwendung von Bargeld in Spanien im Zeitraum von 2019 bis 2022 um 18% zurückgegangen. Dieser Rückgang war nur in Zypern mit -23% noch größer.
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