In der Nacht zum 07.10.2023 ist an der Nordküste von Fuerteventura ein Segelboot aus bisher noch ungeklärter Ursache auf Grund gelaufen. Dort liegt es seitdem im flachen Wasser vor der Playa del Hierro auf der Seite.
Nach ersten Informationen handelt es sich bei dem zweimastigen Motorsegler um ein Sportboot unter ungarischer Flagge, das von Italien aus zu den Kanarischen Inseln gesegelt ist.
Möglicherweise hatte das Boot einen Motorschaden und ist dann von Wind und Wellen auf die Küste getrieben worden. Ob der Skipper sich der drohenden Gefahr bewusst war und vor der Grundberührung noch über Funk einen Notruf abgesetzt hat, ist zurzeit unklar. Ebenfalls unklar ist, wie viele Personen zum Zeitpunkt des Unfalls an Bord waren.
Am Morgen des 07.10.2023 war die See an der Nordküste von Fuerteventura verhältnismäßig ruhig. Allerdings könnte auffrischender Wind und zunehmender Seegang im Laufe des Wochenendes die Gefahr für eine weitere Beschädigung oder gar Zerstörung des Bootes erhöhen.
Meerenge zwischen Fuerteventura und Lanzarote erfordert hohe Aufmerksamkeit von Sport-Skippern
Die Wind- und Wellenbedingungen und die Strömungen machen die Meerenge zwischen Fuerteventura und Lanzarote für Sportbootfahrer durchaus anspruchsvoll. Wer hier mit einem Segelboot unterwegs ist, sollte jederzeit und vor allem nachts sehr aufmerksam sein und immer einen Notfallplan im Kopf haben, falls sich die Bedingungen plötzlich ändern oder ein unerwarteter Defekt am Boot auftritt.
Am 18. September 2022 lief der erfahrene Einhandsegler Guy deBoer währen der Golden Globe Regatta ganz in der Nähe ebenfalls auf Grund. Für ihn war das Rennen um die Welt damit vorbei. Das Segelboot musste in einer aufwändig Rettungsaktion von Land aus geborgen werden, noch bevor der Tropensturm Hermine Fuerteventura erreichen würde.
Am 16.09.2023 war ein Ausflugsboot vor der Insel Lobos auf Grund gelaufen.
Herbst und Winter ist Segelsaison auf Fuerteventura
Die angenehmen klimatischen Bedingungen locken im Herbst und Winter unzählige Fahrtensegler zu den Kanarischen Inseln, wenn es im Mittelmeer zu kalt und ungemütlich wird. Außerdem sind die Kanaren eine quasi unverzichtbare Zwischenstation, bevor es mit dem Segelboot über den Atlantik in die Karibik geht.
Am 19. November 2023 und 15. Januar 2023 starten wie jedes Jahr mehr als 200 Segelboote von Gran Canaria aus zur ARC (Atlantic Rally for Cruisers) nach Sant Lucia. Die Segler kommen oft schon Wochen vorher, um sich auf die Überfahrt vorzubereiten.
Fuerteventura ist bei vielen Atlantik-Crossern trotz der noch relativ schwach entwickelten Segel-Infrastruktur ein Geheimtipp, weil die Liegeplätze günstiger sind.
Mit der erhöhten Anzahl von Seglern in kanarischen Gewässern steigt natürlich auch die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Zwischenfällen wie der oben beschriebenen Strandung kommt.
Segelboot vor Costa Calma auf Grund gelaufen
Am 20.09.2023 war vor dem Strand von Costa Calma auf Grund gelaufen. Vermutlich hatte der Skipper die in diesen Tagen extremen Gezeitenunterschiede unterschätzt. Das Boot konnte sich wenige Stunden später nach Einsetzen der Flut aus eigener Kraft aus der misslichen Lage befreien.
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