Am Samstag, 28.10.2023 haben die Anwohner der kleinen Siedlung Majanicho im Norden von Fuerteventura ein Hochwasser von solchen Ausmaßen erlebt, das die meisten von ihnen so noch nie zuvor beobachtet haben.
Zwar ist es normal, dass die Gezeiten auf Fuerteventura bei Vollmond besonders stark ausgeprägt sind, doch damit die Häuser in Majanicho umflutet werden, muss noch ein weiterer Effekt hinzukommen. Wegen des Vollmondes hatte das Hochwasser am 28.10.2023 einen Indexwert von 105, was ein sehr hoher Wert ist, der jedoch deutlich niedriger ist, als zu den „Mareas del Pino“ im September, als der Index einen Wert von 112 erreichte.
Doch zusätzlich zum durch den Vollmond verstärkten Gezeiteneffekt wurde der Pegelstand des Meeres durch eine extrem Dünung aus Nordwest weiter in die Höhe getrieben. Die Anwohner berichteten von Wellenhöhen von über drei Metern.
Nicht auszudenken, wie es den Anwohnern und ihren Häusern ergangen wäre, wenn zur Springflut und Dünung noch ein starker Nordwest-Wind mit den entsprechenden Windwellen hinzugekommen wäre.
Ob und in welcher Höhe gravierende Schäden an den Häusern von Majanicho entstanden sind, wird sich wohl erst in ein paar Tagen abschließend beurteilen lassen.
Klimaforscher erwarten Häufung solcher Ereignisse
Auch wenn es Hochwasserereignisse auch früher schon gab, warnen Klimaforscher davor, dass diverse kanarische Küsten und Strände, auch auf Fuerteventura, von einem steigenden Meeresspiegel und häufiger auftretenden Extremwetterereignissen in Zukunft besonders stark betroffen sein werden.
So verursachten ähnliche Phänomene im März 2018 und im April und August 2023 in dem kleinen Küstenort Giniginamar südlich von Gran Tarajal an der Ostküste von Fuerteventura schwere Schäden an Wohngebäuden und einem Restaurant in der ersten Strandreihe.
Urlaubsgebiete wie Costa Calma und Morro Jable könnten durch einen schwindenden Strand in den nächsten Jahrzehnte einen besonders gravierenden wirtschaftlichen Schaden erleiden.
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