Die Umweltbehörde der Inselregierung (Cabildo) von Fuerteventura unter der Leitung von Carlos Rodruíguez zeigt sich besorgt über die Auswüchse nicht genehmigter Installationen auf ländlichen Grundstücken. Dazu gehören unter anderem Wohnwagen, Seecontainer, Fertighäuser und andere Strukturen, die gegen städtebauliche und umweltrechtliche Vorschriften verstoßen und gleichzeitig ein „Attentat gegen die Werte der Natur und der Landschaft Fuerteventuras, das Planungsrecht und die Biodiversität darstellen“.
Die Präsidentin der Inselregierung, Lola García, erklärte, dass man besonderen Wert auf die Erhaltung des Territoriums lege und dass Umweltkontrollen in diesem Zusammenhang der Schlüssel dafür seien, dieses in einem optimalen Zustand zu erhalten und dafür zu sorgen, dass unsere Naturräume respektiert werden. Daher arbeite man parallel daran, die Belegschaft der Umweltbeamten zu verstärken, damit diese Kontrollen umfangreicher sein können.
Der Regierungsrat des Cabildo für Umwelt, Carlos Rodruíguez, appellierte an die Verantwortung der Bürger und rief zur Koordinierung zwischen Cabildo, Gemeinden und allen zuständigen Behörden auf, um diese Art von Handlungen zu verhindern, die die Einzigartigkeiten der Landschaften Fuerteventuras schädigen, und die, wenn sie nicht aufhören, dafür sorgen könnten, dass Fuerteventura seine Identität als Insel verliert.
Die Umweltabteilung des Cabildos erinnerte daran, dass solche Installationen im „Kanarischen Gesetz über Boden und geschützte Naturräume“ geregelt sind, und dass Verstöße mit Bußgeldern mit bis zu 150.000€ geahndet werden können.
Die Errichtung nicht genehmigungsfähiger Bauten auf ländlichem Boden (suelo rústico) könnte gemäß spanischem Strafgesetzbuch außerdem einen Straftatbestand darstellen.
Traum vom Tinyhaus auf Fuerteventura ist nicht legal realisierbar
Immer wieder taucht in Foren und Facebookgruppen die Frage auf, ob und wo auf Fuerteventura man ein „billiges Grundstück kaufen kann, um ein Tinyhaus darauf zu bauen“.
Die Antwort ist einfach: Auf Finca-Grundstücken (suelo rústico) ist das, zumindest legal, nicht möglich. Allein die Tatsache, dass es viele solcher Tinyhäuser gibt, bedeutet noch lange nicht, dass diese legal wären und auch für immer und ewig geduldet werden, wie der obige Beitrag zeigt.
Selbst auf Grundstücken, auf denen grundsätzlich unter bestimmten Voraussetzungen gebaut werden darf, wie „asentamientos rurales“ (ländliche Siedlungen) oder gar auf ausgewiesenem städtischen Bauland, dürften Container- oder Tinyhäuser in aller Regel nicht mit den Bauvorschriften in Einklang zu bringen sein.
Wer auf „nicht-urbanisierbarem Boden“ (suelo no urbanizable) ein nicht genehmigungsfähiges Bauwerk errichtet, macht sich nach Artikel 319 des spanischen Strafgesetzbuches strafbar und muss je nach Art des Schutzgrades des Bodens mit einer Haftstrafe zwischen 1 und 3 bzw. 1,5 und 4 Jahren und mit einer Geldstrafe von 12 bis 24 Monaten rechnen. Wenn der Straftäter durch die illegale Baumaßnahme Gewinn erzielt, z.B: durch Vermietung an Dritte, kann die Geldstrafe das 1- bis 3-fache dieses Gewinns betragen, wenn dieser Betrag höher ist, als die nach Monaten bemessene Geldstrafe.
Auch ein Wohnwagen oder „mobiles Haus“ gilt als Bauwerk, wenn es für einen dauerhaften Verbleib ausgelegt ist und z.B. über Wasser, Strom und Abwasserentsorgung verfügt oder für einen längeren Zeitraum an Ort und Stelle verbleibt.
Kampf gegen Container-Behausungen im Norden von Fuerteventura
Die Gemeinde La Oliva im Norden von Fuerteventura hatte bereits im August 2021 angekündigt, gegen Container-Behausungen strenger vorzugehen.
Nach Schätzungen der Umweltbeamten gab es schon damals rund 500 solcher Installationen auf Fuerteventura.
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