Seerettungsboot sammelt 4 Kilometer lange Angelleine vor Morro Jable im Süden von Fuerteventura ein

Langleinen-geborgen-Morro-Jable

Das Seenotrettungsboot Salvamar Izar der spanischen Seerettung (salvamento marítimo) hat am 22. September 2023 vor der Küste von Fuerteventura zwei sogenannte Langleinen eingesammelt. Die Seerettung war vom Zivilschutz darüber informiert worden, dass das gefährliche Treibgut rund eine Meile (ca. 1,8 Kilometer) vor Morro Jable entdeckt worden war, woraufhin die Salvamar Izar aktiviert wurde, um die im Meer treibenden Angelleinen zu entfernen. Eine der beiden Langleinen hatte die stattliche Länge von rund 4 Kilometern.

Die Langleinenfischerei ist eine der traditionellen Fischereimethoden, die auch von den kanarischen Fischerbooten eingesetzt wird. Die Bedingungen, unter der sie in kanarischen Gewässern ausgeübt werden darf, ist im kanarischen Fischereigesetz ausführlich geregelt.

Bei der Langleinenfischerei werden an einer Hauptleine oder „Mutterleine“ hunderte oder gar tausende mit Angelhaken bestückte Nebenleinen angeknüpft.

Auf den Kanaren ist die Länge der Mutterleine gesetzlich auf 2.000 Meter und die Anzahl der Angelhaken auf 500 begrenzt, wenn über dem Inselsockel (Schelf) in einer Wassertiefe bis maximal 200 Meter gefischt wird.

Wir dagegen größeren Wassertiefen gefischt, darf die Langleine bis zu 7.000 Meter lang und mit maximal 2.500 Haken bestückt sein.

Wenn Langleinen verloren gehen

Langleinen Fuerteventura Morro Jable
Gefahr für Meeresbewohner und Schiffsverkehr

Wie der oben beschriebene Fall zeigt, können Langleinen verloren gehen. Sogenannte pelagische Langleinen sind an Bojen befestigt, damit sie an der Wasseroberfläche bleiben. An einer solchen Boje wird ein Transmitter befestigt, der Signale aussendet, mit dem das Fischerboot die frei im Meer treibenden Leine wiederfinden kann.

Diese „Geisterleinen“ stellen eine große Gefahr für Meerestiere dar. Zum einen verenden die Fische, die eigentlich für den menschlichen Verzehr gefangen werden sollten, völlig sinnlos und werden bestenfalls von anderen aasfressenden Raubfischen „verwertet“.

Auch für Meeressäuger wie Wale und Delfine, die in den Gewässern vor Fuerteventura häufig vorkommen, und für Schildkröten sind die Langleinen gefährlich, da sie sich in den Leinen verfangen können.

Last but not least stellen die Langleinen auch eine Gefahr für den Schiffsverkehr und insbesondere für Motor- und Segelboote dar. Wenn sich eine Langleine am Kiel oder Ruder einer Segeljacht verfängt und beim Anwerfen des Motors die Schiffsschraube blockiert, kann das dazu führen, dass das Boot manövrierunfähig wird und in Seenot gerät.

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