Die Besatzung eines Fischerbootes hat am frühen Nachmittag des 09. September 2023 den Leichnam einer unbekannten Person vor der Küste von Fuerteventura entdeckt. Der Kapitän des Fischerbootes teilte seinen Fund dem Koordinationszentrum für Notfälle und Sicherheit der kanarischen Regierung (CECOES, Telefon 112) um 14:27h mit.
Die Rettungsleitstelle entsandte das in Gran Tarajal stationierte Boot der Seerettung an den Fundort. Die Besatzung barg den Leichnam und brachte ihn in den Hafen von Gran Tarajal.
Die Guardia Civil nahm Ermittlungen auf. Die Behörden machten keine weiteren Angaben über die Herkunft, Identität, Geschlecht und die mögliche Todesursache der Person.
Wahrscheinlichstes Szenario: Migrant stirbt bei der Überfahrt von Afrika
Es gibt natürlich viele Möglichkeiten, wie der Leichnam einer Person in die Gewässer vor Fuerteventura gelangen kann. Wenn es keinen jedoch zeitlichen Zusammenhang mit einer Vermisstenmeldung gibt, ist es am wahrscheinlichsten, dass es sich um einen Migranten handelt, der bei dem Versuch verstorben ist, per Boot von Afrika auf die Kanaren zu gelangen.
Die Route per Boot über den Atlantik gilt als die gefährlichste. Naturgemäß ist die Dunkelziffer hoch, aber Schätzungen gehen davon aus, dass jedes Jahr hunderte, wenn nicht tausende von Menschen ihr Leben zwischen der afrikanischen und den kanarischen Küsten verlieren.
Immer wieder treiben die Migranten viel länger auf dem Meer als geplant, weil sie ihr Ziel verfehlen oder weil die in der Regel schrottreifen Boote oder deren Motoren den Geist aufgeben. Regelmäßig berichten traumatisierte Insassen dieser Boote, dass andere Mitfahrende auf dem Weg verstorben sind und dass ihre Leichen einfach ins Meer geworfen wurden.
Wohl aus diesem Grund werden an den Küsten von Fuerteventura des Öfteren nicht identifizierbare Leichen angespült.
Die Anfang September sehr günstigen Wetterbedingungen dürften zu einer vermehrten Zahl von Überfahrten führen.
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