Fährverbindung zwischen Fuerteventura und Marokko wird immer konkreter

Tarfaya-Fuerteventura-Gran-Canaria

Die Wiederaufnahme der Fährverbindung zwischen Tarfaya in Marokko und Puerto del Rosario auf Fuerteventura ist offenbar wieder einen Schritt vorangekommen.

Erst am 23. Mai 2023 hatte die kanarische Regierung bekannt gegeben, dass das marokkanische Verkehrsministerium in einem Brief offiziell das Interesse Marokkos an der Reaktivierung der Fährverbindung zwischen Tarfaya und Fuerteventura bestätigt hat. Dieser offizielle Brief sei das Ergebnis der Verhandlungen zwischen beiden Regierungen, die anlässlich des Besuchs des kanarischen Präsidenten Ángel Víctor Torres am 15. und 16. März 2023 in Marokko geführt wurden. Schon damals wurde ein erneutes „Arbeitstreffen“ für den 02. Juni 2023 angekündigt.

Konsortium kanarischer Unternehmen zu Besuch in Marokko

Dieses bereits seit März geplante Arbeitstreffen hat am 02. Juni 2023 in Marokko stattgefunden. Ein Konsortium kanarischer Firmen, die an der Wiederaufnahme der Fährverbindung interessiert sind, trafen sich mit dem Generalsekretär des marokkanischen Ministeriums für Transport und Logistik, Khalid Cherkaoui. Das Treffen wurde von der kanarischen Regierung organisiert und von der spanischen Botschaft in Rabat unterstützt.

Ziel des Treffens sei es gewesen, die Pläne für die Wiederaufnahme der Fährverbindung zwischen Tarfaya und Fuerteventura auf eine „eher technische und konkretere Ebene zu bringen“. Mit anderen Worten, es geht scheinbar nicht mehr um die Frage, ob die Fährverbindung reaktiviert wird, sondern wie.

Cherkaoui und die anderen marokkanischen Vertreter warfen die Erfahrung der kanarischen Unternehmen beim Management von Häfen und der effizienten Planung im Transport- und Logistikbereich ind die Waagschale, was dazu beitragen werde, dass die marokkanischen Behörden ihnen die Bewirtschaftung der kürzlich erneuerten Hafenanlagen erlauben könne.

Eine Ausschreibung der marokkanischen Regierung für den Betrieb der Fährverbindung durch inländische Unternehmen im Jahr 2020 war vakant geblieben, weshalb Marokko nun auch ausländischen, und somit auch kanarischen, Firmen den Marktzugang erlauben will.

Fähre kein Tor zu illegalen Einwanderung

Kritiker behaupten immer wieder, eine Fährverbindung zwischen Marokko und Fuerteventura könnte die illegale Einwanderung fördern. Da es sich jedoch zwischen Marokko und Fuerteventura um eine Schengen-Außengrenze handelt, finden selbstverständlich auf beiden Seiten Passkontrollen statt. Da man auch auf marokkanischer Seite nicht „einfach so“ ohne Pass eine Fähre betreten kann, ist es folglich sehr unwahrscheinlich, dass sich durch eine Fährverbindung eine neue Migrationsroute öffnet.

Auch die Flugverbindungen zwischen den Kanaren und Marokko sind aus demselben Grund keine Migrationsrouten.

Handelsbeziehungen zwischen Marokko und Kanaren schon im 19. und 20. Jahrhundert

Schon im 19. und 20. Jahrhundert gab es Handelsbeziehungen zwischen Marokko und den Kanaren. So wurden Anfang des 20. Jahrhunderts z.B. Bohnen, Futtermittel, Mais, Eier, Trockenfrüchte, Leinen und Jute, Düngemittel, Seife, Zucker, Weizen und Kohle aus Marokko importiert.

Von den Kanaren nach Marokko exportiert wurden dagegen unter anderem Raffinerieprodukte, Kartoffeln, Bananen und andere Früchte, Wein, Tabak, Leder, Mandeln, Käse.

Auch heute findet ein reger Handel zwischen Marokko und Spanien statt. Marokko exportiert z.B. Fisch, Obst und Gemüse, Düngemittel, Textilien, isolierte Kabel und Automobile.

Spanien exportiert dagegen unter anderem Raffinerieprodukte, Kupferdraht, Automobile, Maschinen, Haushaltegeräte und vieles mehr nach Marokko.

16% der Waren und Dienstleistungen, die Marokko importiert, stammen aus Spanien. 22% der Waren und Dienstleistungen, die Marokko exportiert, gehen nach Spanien.

Durch die direkte Fährverbindung könnte der Warenverkehr zwischen Marokko und den Kanaren deutlich beschleunigt und verbilligt werden.

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6 Kommentare

  1. Einige Kommentatoren gehören echt in die Klapse…wenn ich Lese es gibt andere Prioritäten ( Wasser) Abwicklung Kostet viel Geld….was wird da nur für ein Unsinn geschrieben. Die Fährverbindung wird von Spanien nicht Subventioniert das bedeutet sie muss sich selbst Tragen durch die Ticketgebühren, das bedeutet Einnahmen für den Hafen Fuerteventura ! Der Handel bekommt einen Schub, Tourismus aus Marokko auf die Kanaren ( Wohnmobilisten,Motorrad Touristen etc. verbinden eine Marokko Tour mit den Kanaren. Alles in einem eine Super Sache, nur ist die Frage ob sich diese Verbindung Durchsetzen wird oder es nur eine Saisonale Sache wird. Ps: die Passagierabwicklung am Flughafen Zahlt in Deutschland der Passagier! Nennt sich Sicherheitsgebühr und ist im Flugpreis Enthalten….weiss nicht wie es in Spanien ist wird aber denke ich auch so sein.

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