Fuerteventuras prämierte Käserei Maxorata vom Vorwurf der Umweltverschmutzung freigesprochen

Grupo-Ganaderos-Freispruch

Die Richterin Alicia Buendía am Strafgericht von Puerto del Rosario auf Fuerteventura hat die Käserei „Grupo Ganaderos“ und deren Präsidenten vom Vorwurf der Umweltverschmutzung freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von 3,5 Jahren, eine Geldstrafe von 181.500€ und die Wiederherstellung der angeblich geschädigten Umwelt gefordert.

Die Richterin kam in ihrem Urteil zu dem Schluss, dass „keine Einleitungen bewiesen wurden, weder im Hinblick auf die Menge noch auf die Dauer. Außerdem sei keine Analyse der [Wasser]Werte vorgelegt worden und auch nicht, dass eventuelle Einleitungen ins Meer gelangt seien. Auch sei nicht festgestellt worden, dass Oberflächenwasser oder unterirdische wasserführende Schichten [im Barranco] oder gar das Meer geschädigt wurden und noch viel weniger, dass auf irgend eine Weise die Gesundheit von Menschen betroffen gewesen ist.

Daher, so schlussfolgert die Richterin, ist die erforderliche Schwere für das Gleichgewicht der Ökosysteme oder die Gesundheit der Menschen nicht bewiesen worden, weil keine Wasserproben genommen wurden, um dessen Zusammensetzung und Qualität vor und nach der Einleitung zu vergleichen und zu erkennen, in welchem Ausmaß nicht nur die Wasserqualität beeinträchtigt wurde, sondern auch die Konditionen für vorhandenes tierisches oder pflanzliches Leben.

Freispruch aus Mangel an Beweisen

Die Käsesorten der Grupo Ganaderos der Marke Maxorata haben auf diversen nationalen und internationalen Events viel Anerkennung erhalten. An der Qualität der Produkte ändert das Urteil freilich nichts. Doch es könnte ein schaler Nachgeschmack bleiben, wie immer bei solchen Verfahren. Denn der Freispruch erfolgte nicht wegen erwiesener Unschuld, sondern aus Mangeln an Beweisen. Hätten die Beamten der Umweltbehörde und die Staatsanwaltschaft bei der Ermittlung und Sicherung von Beweisen anders gearbeitet, wäre das Gericht möglicherweise zu einem anderen Urteil gekommen.

Fakt ist, dass bei der Produktion von Ziegenkäse große Mengen an Molke anfallen. Diese ist bei den meisten auf Fuerteventura typischen Käsesorten sehr salzhaltig, sodass eine Weiterverarbeitung zu Molkeprodukten in der Regel ausscheiden dürfte.

Die Käsereien stehen also in jedem Fall vor dem Problem, dass sie die Molke ordnungsgemäß entsorgen müssen. Molke enthält große Mengen an Phosphat und Stickstoff, weshalb sie nicht einfach unbehandelt in Böden oder Gewässer eingeleitet werden darf. Auch eine Behandlung in Kläranlagen ist problematisch und erfordert eine besondere Genehmigung des Betreibers der Kläranlage.

Um den Vorwurf illegaler Einleitungen in die Umwelt in der Zukunft bereits im Voraus zu entkräften, müssten die Behörden die Einhaltung der Vorschriften zur Entsorgung genauer kontrollieren.

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6 Kommentare

  1. Faktenchecker und Besserwisser zweifeln anscheinend das Urteil der Richterin an, weil es ihnen in ihrem woken Umweltrettungswahn wohl nicht passt! Fahrt lieber selber zu den Käsereien und unterrichtet euch vor Ort!

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