Männlich, erwachsen, Ausländer: Das Profil des typischen Badetoten auf den Kanarischen Inseln

Notrufsäule-La-Pared-Fuerteventura

Auf den Kanarischen Inseln haben sich in 2022 insgesamt 208 Zwischenfälle im oder am Wasser, also beim Baden, Angeln, Tauchen oder sonstigem Wassersport, ereignet. Dabei sind 74 Menschen ums Leben gekommen, 10 wurden lebensgefährlich verletzt, 23 erlitten schwere Verletzungen, 45 zogen sich leichte Verletzungen zu. 35 Menschen konnten dank des Einsatzes von Rettungskräften unverletzt gerettet werden.

Diese Zahlen hat der Verein „Canarias, 1.500km de Costa“ („Kanaren, 1.500 Kilometer Küste“) am 01. Januar 2023 bekannt gegeben. Die Zahlen stammen zu 90% aus der Auswertung offizieller Quellen.

Wie schon in vergangenen Jahren weist der typische Badetote auf den Kanaren, und auch auf Fuerteventura, ein typisches Profil auf: männlich, erwachsen, Ausländer.

80% der 74 registrierten Toten im Jahr 2022 auf den Kanarischen Inseln waren Männer.

37% der Verstorbenen waren über 60 Jahre, 32% waren zwischen 18 und 80. Nur 3% der Opfer waren minderjährig. [Bei den restlichen 28% wurde das Alter nicht bekannt gegeben, sodass es nicht statistisch erfasst werden konnte.

75% der Opfer waren Ausländer aus mindestens 12 verschiedenen Nationen. Dabei führen die Deutschen mit 7 Opfern das traurige Ranking an.

69% der Todesfälle ereignete sich beim Baden, 8% beim Angeln, 8% beim Wassersport, 7% beim Tauchen und 8% bei anderen Aktivitäten.

47% der Todesfälle ereigneten sich an Stränden, 35% in Häfen und anderen Küstenbereichen, 6% in Schwimmbädern und 12% in natürlichen Pools.

Fuerteventura ist die „gefährlichste“ Insel

Auf Fuerteventura sind mit 16 Menschen zwar weniger Personen im Wasser ums Leben gekommen als auf Gran Canaria (21 Opfer) und Teneriffa (20 Opfer).

Doch wenn man die Urlauberzahlen und die Zahl der Einwohner in die Betrachtung einbezieht, scheint auf Fuerteventura das Risiko, beim Baden ums Leben zu kommen, deutlich größer zu sein als auf Gran Canaria oder Teneriffa.

Fuerteventura hat rund 120.000 Einwohner und dürfte in 2022 rund 2 Mio. Urlauber empfangen haben. [Die Statistiken mit den genauen Urlauberzahlen stehen noch aus].

Gran Canaria hat dagegen knapp 880.000 Einwohner und rund 4 Mio. Urlauber.

Teneriffa kommt auf knapp 980.000 Einwohner und rund 5,7 Mio. Urlauber .

Teneriffa hat also rund 8 Mal so viele Einwohner und fast drei mal so viele Urlauber wie Fuerteventura, aber nur 25% mehr Badetote.

Gran Canaria hat immerhin gut 7 Mal so viele Einwohner und doppelt so viele Urlauber wie Fuerteventura, aber nur rund 31% mehr Badetote.

Eine Erklärung könnte sein, dass Fuerteventura noch viel mehr als die anderen Kanarischen Inseln für Badeurlaub steht, während die Urlauber auf den anderen Inseln eher anderen Aktivitäten nachgehen.

Allerdings gibt es auf Fuerteventura insgesamt mehr Strände abgelegene Küstenbereiche.

85% der Unfälle im oder am Wasser ereigneten sich aus Leichtsinn und Unwissenheit der Betroffenen, wie z.B. Missachtung der Flaggensignale oder Empfehlungen der Rettungsschwimmer.

Die Bedeutung der Flaggen könnt Ihr hier nachlesen.

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4 Kommentare

  1. Es sind Leute den geht es wie zu Haus alles am Arsch vorbei. Immer nach dem Motto : Just for fun: Et hät immer jot jegange. Ich gehe an der Westküste nicht ins Wasser Brandgefährlich. Sogar am Sotavento Strand wenn hoher Wellengang, ist bleibe ich da weg wegen Unterströhmung die reißem einem die Beine weg.

  2. Ob die Opfer wohl alle Egoist:innen waren, die eh nicht gerettet werden wollten?

    Die haben deine Kommentare gelesen und wollten nicht mehr….

    Mir kommt es so vor, als ob Ricarda Lang die Kommentare schreibt.
    Warum wiederholst du das geschriebene ? steht doch schon da….
    Dein Kommentar ist aber ganz schön lang…

  3. „80% der 74 registrierten Toten im Jahr 2022 auf den Kanarischen Inseln waren Männer.“

    „75% der Opfer waren Ausländer aus mindestens 12 verschiedenen Nationen. Dabei führen die Deutschen mit 7 Opfern das traurige Ranking an.“

    „85% der Unfälle im oder am Wasser ereigneten sich aus Leichtsinn und Unwissenheit der Betroffenen, wie z.B. Missachtung der Flaggensignale oder Empfehlungen der Rettungsschwimmer.“

    Ob die Opfer wohl alle Egoist:innen waren, die eh nicht gerettet werden wollten?
    Ansonsten bedarf es keines weiteren Kommentars, wenn man sich die reinen Zahlen anschaut.

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