Motorradpolizist der Guardia Civil erschießt sich auf Fuerteventura vor den Augen seines Kollegen

Guardia-Civil-Selbstmord-Fuerteventura

Ein Beamter der Verkehrspolizei der Guardia Civil hat am Samstag, 15. Oktober 2022, auf Fuerteventura Selbstmord begangen. Der Mann „mittleren Alters“ hat sich während des Dienstes vor den Augen seines Kollegen mit seiner Dienstwaffe erschossen. Die beiden Beamten waren als Motorradstreife der Guardia Civil de Tráfico von Puerto del Rosario im Einsatz.

Nach ersten Informationen hätten die Angehörigen keine Anzeichen für psychische Probleme oder eine mögliche Selbstmordgefährdung erkennen können.

„Diese Geißel ertränkt uns wieder in Verzweiflung wegen eines Problems, das leider nicht aufhört“, äußerte die Vereinigung der Guardia Civiles in einer Beileidsbekundung.

Selbstmordrisiko bei spanischen Polizeibeamten dreimal höher als in Gesamtbevölkerung

Selbstmord unter Angehörigen der Guardia Civil und der spanischen Nationalpolizei ist tatsächlich ein gravierendes Phänomen. Während die Selbstmordrate in der spanischen Gesamtbevölkerung in 2021 bei 8,31 pro 100.000 Einwohnern lag, war diese bei Beamten der Guardia Civil und Policía Nacional mit 23,3 fast dreimal so hoch.

Auch in Deutschland ist die Selbstmordrate unter Polizeibeamten signifikant höher als in der Gesamtbevölkerung. Während die Selbstmordrate der Gesamtbevölkerung in Deutschland bei rund 11 pro 100.000 liegt, ist sie laut Schätzungen der Gewerkschaft der Polizei unter Polizeibeamten rund doppelt so hoch und damit in etwa mit der der spanischen Kollegen vergleichbar.

Mehr als die Hälfte der Polizeibeamten, die in Spanien Selbstmord begehen, war jünger als 41 Jahre.

Die Nationalpolizei hatte im November 2020 einen „Plan zur Förderung der mentalen Gesundheit und zur Vorbeugung von Selbstmordverhalten“ erarbeitet, in dem 45 Maßnahmen aufgeführt sind, die die Häufigkeit von Selbstmorden reduzieren sollen.

So soll Beamten nach besonders dramatischen Einsätzen und allgemein Einsatzkräften, die einem besonderen psychischen Stress ausgesetzt sind, mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden, um „Situationen besonderer Anfälligkeit“ zu erkennen und zu verhindern. Für den Fall, dass Risiken entdeckt werden, kann den Beamten vorsorglich die Dienstwaffe entzogen werden.

Die spanische Polizeigewerkschaft glaubt zwar, dass dies zur Unterstützung nützlich sein kann, fordert aber eine weitere Verbesserung der psychologischen Betreuung z.B. durch eine Aufstockung des entsprechenden Fachpersonals und eine Einführung des psychologischen Dienstes in allen Provinzen.

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