Die Inselregierung von Fuerteventura hat die Bewirtschaftung des Abfall-Entsorgungskomplexes von La Zurita sowie die Abfuhr von Recyclingstoffen wie Pappe und Papier sowie Plastik und Leichtverpackungen neu ausgeschrieben. Dies gab das Cabildo am 12. August 2022 in einer Pressemitteilung bekannt.
Beide Aufgabenbereiche werden in gesonderten Positionen ausgeschrieben. Insgesamt sind für beide Verträge zusammen etwas mehr als 11,25 Mio. Euro veranschlagt.
Die Ausschreibung für die Abholung der Recycling-Materialien aus allen 6 Gemeinden der Insel sieht auch die Aufstellung von neuen Recycling-Container vor, die die alten Container ersetzen sollen. Die neue Container sollen seitlich ladbar sein und dadurch eine schnellere rund effizientere Entleerung ermöglichen.
Die Ausschreibungsfrist endet am 12. September 2022.
Der Präsident der Inselregierung von Fuerteventura, Sergio Lloret, erklärte, dass wie „die indirekte Bewirtschaftung des Entsorgungs-Komplexes von Zurita, die Verbesserung der Presswerke und die Abholung der Recycling-Container ausschreiben und so diese essentielle Dienstleistung modernisieren und optimieren. Auf diese Weise erfüllen wir unsere Verpflichtung zur Nachhaltigkeit unter anderem im Bereich der Abfallentsorgung und gleichzeitig die Wünsche und Forderungen der Gemeinden. Deshalb verbessern wir die Sammelstellen für Recyclingmaterial mit mehr Containern und verkürzten Abholintervallen“.
Die Maßnahmen erfolgen im Rahmen des „Territorial-Plans zur Abfallentsorgung auf Fuerteventura“. Eines der erklärten Ziele sei es, Fuerteventura in eine „Referenz der nachhaltigen Behandlung und des Recyclings von Abfällen zu verwandeln“. Diese Ziele erlaubten es daher, sich den europäischen Vorschriften und dem „Integralen Kanarischen Abfall-Plan“ (PIRCAN) anzupassen.
Was passiert mit den Abfällen auf Fuerteventura
Der Entsorgungskomplex „Zurita“ im Gemeindegebiet von Puerto del Rosario ist die Schaltzentrale der Abfallwirtschaft auf Fuerteventura. Aufgrund der Insellage, der großen Nord-Süd-Ausdehnung und der, aus der Sicht der Abfallwirtschaft- geringen Bevölkerung bzw. Bevölkerungsdichte, stellt die Abfallversorgung auf Fuerteventura ein besondere Herausforderung dar.
Es leuchtet sofort ein, dass die anfallenden Müllmengen für den wirtschaftlichen Betrieb einer Müllverbrennungsanlage, einer Papierfabrik oder einer Metall- oder Glashütte für das Recycling von Dosen oder Glas bei weitem nicht ausreicht.
Deshalb bleibt auf Fuerteventura keine andere Möglichkeit, als die meisten Abfallsorten zur Verbrennung, Weiterbehandlung bzw. zum Recycling nach Gran Canaria oder, im Fall von Papier und Pappe, bis zum spanischen Festland zu verschiffen.
Daher wird auf Fuerteventura der recycelbare Abfall lediglich getrennt und sortiert und dann bestmöglich gepresst und so für den Weitertransport optimiert.
Allerdings dient Zurita für einige Abfallsorten auch als Deponie. Auch Klärschlamm, Tiermist und Bauschutt werden dort entsorgt.
Die Gemeinden und die Entsorger von gewerblichen Abfällen müssen für die Entsorgung Gebühren entrichten.
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Es würde mich sehr freuen, wenn die Abfall- und Recyclingbewirtschaftung eine Verbesserung erführe.
Die gesamte Trinkwasserversorgung basiert auf Glasflaschen oder PET/PP-Behältern. Für letztere gibt es aber viel zu wenige Sammelstellen, sodass die meisten Behälter/Flaschen im Hausmüll landen.
Was mich noch mehr freuen würde: Wenn endlich unser Comunidad-Hausmüllbehälter ausgetauscht würde. Seit mehr als 5 Jahren hegen und pflegen wir den Container, damit er nicht auseinanderbricht. Wiederholtes Ersuchen, den Container endlich zu ersetzen, hat bis dato nichts gebracht.
Verstanden, danke schön, Thomas 🙂
Schön, wenn die Mittel tatsächlich so reichlich vorhanden sind. Bei den vielen Maßnahmen auf Fuerteventura wundet dies ein wenig, daß Mitten im Jahr und für eine Insel, ganz plötzlich und ganz anders als in den vergangenen Jahren, soviel Geld da ist. Das ist in D auch so. Man wundert sich woher plötzlich das viele Geld kommt. Mich würde es wirklich freuen, wenn die Menschen auf Fuerteventura davon profitieren, anders als es in D ist und sich niemals wieder ändern wird.
Ein total interessanter Artikel. Danke, dass Ihr so vielfältig über Fuerteventura berichtet.
Ihr hattet ja schon einmal über ein Projekt zur Abfallverwertung in Zurita berichtet:
https://www.fuerteventurazeitung.de/2022/03/10-millionen-fuer-den-muell-auf-fuerteventura/
Bedingen die beiden Projekte einander oder haben sie gar nichts miteinander zu tun?
Sorry für die blöde Frage, aber ich kann das nicht ganz rauslesen.
Bei der jetzigen Ausschreibung geht es um den Betrieb der Anlage, in der damaligen um den Bau von Anlagenkomponenten.