Muslime auf Fuerteventura fordern Platz für ihre Verstorbenen

Die muslimische Gesellschaft auf Fuerteventura ist zwar seit der Krise in Spanien von über 12.000 Menschen auf knapp die Hälfte geschrumpft, macht aber nach wie vor einen wichtigen Teil der Bevölkerung aus. Seit Jahren fordern Muslime auf Fuerteventura einen Ort, an dem sie ihre Hinterbliebenen gemäß den Vorschriften ihrer Glaubensrichtung beerdigen können. Da eine Beisetzung nach dem Glauben des Islam nach festgelegten Regeln abläuft, eignen sich die herkömmlichen Friedhöfe eher schlecht für muslimische Bestattungen.

Normalerweise werden Muslime nach ihrem Tod wieder in die Heimatländer ihrer Familien überführt und dort bestattet, doch einen Verstorbenen von Fuerteventura bis nach Marokko zu überführen, kann zwischen 3.000 und 6.000 Euro kosten und ist somit viel zu teuer. Vor einigen Jahren noch schlossen sich die Mitglieder der islamischen Gemeinden zusammen, um in Form von Sammelaktionen an die nötigen Geldmittel für die Überführung und die traditionelle Bestattung der Verstorbenen zu kommen. Heutzutage ist es angesichts der von Arbeitslosigkeit und Unsicherheit geprägten muslimischen Bevölkerung sehr schwer Geld dafür zu sammeln.

Der jahrelange Wunsch nach einem geeigneten Beisetzungsort ist nicht ganz unbegründet, da die Gemeindeverwaltung von Puerto del Rosario bereits 2006 versprach, der islamischen Gemeinde geeignete Flächen zur Verfügung zu stellen. Seitdem klammerte sich die muslimische Gemeinschaft an dieses „Versprechen“ und ging im Februar 2014 sogar noch einen Schritt weiter, indem sie zur Unterstützung dieser Forderung eine Unterschriftenaktion startete. Insgesamt 470 Bürger verschiedener Glaubensrichtungen unterzeichneten die Petition, bevor sie bei der Gemeindeverwaltung der Hauptstadt eingereicht wurde.

Der Präsident der Unión de Comunidades Islámicas de Canarias (UCIC), Abdou Ould Ahmed Eli, erklärte, dass die einzige Bitte der muslimischen Bevölkerung darin besteht, einen abgetrennten Teilbereich innerhalb des Friedhofs in der Hauptstadt einzurichten oder ihnen eigene islamische Grabstätten zur Verfügung zu stellen, die speziell für die Bedürfnisse einer islamischen Beisetzungszeremonie ausgerichtet sind.

Während die muslimische Gemeinschaft nach Jahren noch auf eine Antwort auf das Versprechen wartet, hat die Gemeindeverwaltung nun bekanntgegeben das Vorhaben bereits begutachtet zu haben, aber noch keine Entscheidung über eine tatsächliche Umsetzung gefällt zu haben.

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1 Kommentar

  1. Muslime sollen nach ihren Glaubensrichtung beerdigt werden, wobei nicht alle Länder das anbieten können. Die traditionelle Bestattung der Verstorbenen der islamischen Gemeinden findet oft in ihren Heimatsländern statt. Danke für die Geschichte aus Spanien!

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