Chinaseuche führt zu Kaninchensterben

Die Ursache für das massenhafte Kaninchensterben auf Fuerteventura scheint gefunden zu sein. Wissenschaftler der Abteilung für Tiergesundheit der Universität Cordoba haben bei der Nekropsie einiger verendeter Kaninchen die Erreger der „Chinaseuche“ als Todesursache festgestellt. Die Jäger Fuerteventuras hatten im September Alarm geschlagen, nachdem sie zahlreiche verendete Kaninchen an verschiedenen Stellen Fuerteventuras entdeckt hatten.

Die Wissenschaftler waren überrascht, dass die Krankheit zu diesem Zeitpunkt aufgetreten war, da sie die Kaninchen normalerweise erst in den kühleren Wintermonaten befällt.

Die Erkrankung trat erstmals 1984 bei Haus- und Farmkaninchen in China auf, die aus Deutschland stammten. Sie verbreitete sich seitdem weltweit. Bereits 1986 wurden Krankheitsfälle in Westeuropa beobachtet; das Virus wurde vermutlich durch Zuchttiere, importiertes Kaninchenfleisch und Kaninchenwolle eingeschleppt.

Der Krankheitserreger ist das Rabbit Hemorrhagic Disease Virus (RHDV) aus der Gruppe der Caliciviren. Das RHDV ist im Blut, im Knochenmark, in allen Organen und in sämtlichen Ausscheidungen nachweisbar. Somit kann die Infektion über direkten Kontakt und auch indirekt über Stechinsekten und Fliegen erfolgen. Auch eine indirekte Übertragung über mit dem Virus behafteten Gegenständen (Futter, Kleidung, Käfiginventar) ist möglich. Das Virus bleibt in der Umwelt bei Zimmertemperatur über drei Monate ansteckend, bei niedrigen Umgebungstemperaturen siebeneinhalb Monate.

Ein wesentliches Merkmal der Erkrankung ist eine hochgradige Störung der Blutgerinnung, die zu punktförmigen Blutungen (Petechien) in allen Geweben führt. Daneben tritt eine Leberentzündung mit Gewebsuntergang sowie Fibrosen und Verkalkungen der Leberzellen auf. Ein weiteres Anzeichen für die Krankheit kann apathisches Verhalten sein, das innerhalb kürzester Zeit nach der Infektion auftritt.

Die Bekämpfung der Krankheit geschieht am effektivsten durch eine jährlich zu wiederholende Impfung. Deshalb werden auf Fuerteventura jedes Jahr Kaninchen eingefangen und geimpft. Es könnte jedoch sein, dass sich durch Mutationen neue RHDV-Stämme bilden, gegen die die bekannten Impfstoffe keine Wirkung entwickeln.

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